Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Wohnungen in der Post werden ab sofort verkauft
Rund 100 Besucher informieren sich über das Bauprojekt in der Ortsmitte von Eberhardzell
● EBERHARDZELL - Bürgermeister Guntram Grabherr und Mitarbeiter der Firma Jako Baudenkmalpflege haben die Bevölkerung von Eberhardzell am Donnerstagabend über das Nutzungskonzept des Gebäudes Gasthof Post informiert.
Im Ober- und Dachgeschoss sollen Wohnungen entstehen. Das steht bereits fest. Im Erdgeschoss entsteht ein „Markt der Sinne“, wie es Guntram Grabherr formulierte, als gewerbliche Nutzungsmöglichkeit. Die Gemeinde hatte das Areal 2011 gekauft und bleibt auch weiterhin Eigentümerin des Erdgeschosses.
Das Ober- und Dachgeschoss gehört der Firma Jako. Die Wohnungen werden von ihr verkauft. Bei der Bürgerversammlung ging es unter anderem darum, Vorschläge zu sammeln, wie das Erdgeschoss künftig genutzt werden könnte. Grabherr betonte, es gehe nicht darum, „Geschäfte neu anzusiedeln, die wir schon haben, sondern darum, Innovationen einzubringen, die in der Ortschaft fehlen“. Und es dürfe daraus keine Konkurrenzsituation zu den bereits bestehenden Geschäften entstehen.
Grabherr ging auf die Chronologie der Gaststätte Post von 2011 an ein. Bernd Jäger, Geschäftsführer der Firma Jako, berichtete über die Geschichte des denkmalgeschützten Gebäudes Gasthof Post, das in der Barockzeit 1765 erbaut wurde. Ursprünglich sei es als Poststation, Schildwirtschaft (Bewirtungs- und Beherbergungsbetrieb für Reisende, Anm. d. Red.) und Brauerei genutzt worden, hatte Jäger recherchiert. „Die Post war einmal der ‚Stachel’ von Eberhardzell und daraus möchten wir wieder einen ‚Stachel’ machen.“Jako-Mitarbeiterin Sarah Mihalik stellte in einer Präsentation die Pläne zum Nutzungskonzept der Wohnungen vor. Im Ober- und Dachgeschoss entstehen jeweils drei Wohnungen. Die Wohnungen unter dem Dach sind als Maisonette-Wohnungen ausgestaltet. Im zweiten Dachgeschoss gibt es eine Empore für die Wohnungen im ersten Obergeschoss mit Blick auf den Wohnbereich. Jako-Mitarbeiter Jürgen Wütz gab eine Übersicht darüber, wie teuer die Wohnungen sein werden und erklärte, Verkaufsstart sei sofort, das Bauende werde im Herbst 2019 erwartet.
Baubeginn im Frühjahr
Gemeinderat Manfred Lämmle schlug vor, eine kleine Gastronomie im Erdgeschoss einzurichten. Er wisse aber, „dass es schwierig ist, einen geeigneten Betreiber zu finden“. Eine Besucherin fand eine Cafeteria in der Ortsmitte „charmant“, die sonst „tot“sei. „Wenn man am Wochenende im Ort jemanden treffen will“, müsse man zum Friedhof gehen.
„Wir werden definitiv im Frühjahr 2018 mit dem Bau beginnen, egal ob die Wohnungen verkauft sind oder nicht“und der Preis bleibe unverändert, sagte Bernd Jäger auf die Frage eines Besuchers, ob der Baubeginn mit dem Verkauf der Wohnungen zusammenhänge.
Guntram Grabherr nutzte die Gelegenheit, die rund 100 Besucher über die Investitionsmaßnahmen der Gemeinde wie die Sanierung des Rathauses, der Zehntscheuer und der Wasserversorgung und über die Gemeindefinanzen zu informieren. Zu den Finanzen sagte Grabherr: „Die Einnahmen und Ausgaben sind im Planbereich.“