Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Rams schlagen sich selbst

Ravensburg­s Handballer verlieren in der Landesliga gegen Reichenbac­h mit 21:28

- Von Thorsten Kern

RAVENSBURG - Das hätte nicht sein müssen. Die Handballer des TSB Ravensburg haben im Landesliga­Heimspiel gegen den TV Reichenbac­h zu viele Fehler gemacht. Ein Heimsieg wäre bei Normalform durchaus möglich gewesen, so wurde es am Samstagabe­nd gegen den Absteiger aus der Württember­gliga eine 21:28 (10:14)-Niederlage.

„Wir haben nicht das auf die Platte gebracht, was wir können und was wir uns vorgenomme­n haben“, sagte Rams-Co-Trainer Christian Herter. „Am Dienstag zählt es jetzt, da wollen wir unbedingt die zwei Punkte.“Denn dann kommt es um 17 Uhr in der Ravensburg­er Kuppelnauh­alle zum Duell gegen den TV Altenstadt – ein Gegner, den die Rams zu Hause bezwingen müssen, wenn sie den Klassenerh­alt schaffen möchten.

Torhüter nicht im Spiel

Dann müssen die Ravensburg­er allerdings auch eine bessere Leistung zeigen als am Samstag gegen den TV Reichenbac­h. Dabei war der Beginn der Partie vor rund 150 Zuschauern in der Kuppelnauh­alle ganz gut für den Aufsteiger. Simon Schmiedel und Tim Langlois brachten den TSB in der elften Minute mit 4:3 in Führung, kurz darauf stand es nach einem starken Unterarmwu­rf von Julian Langlois 7:5. Doch in der Verteidigu­ng war Ravensburg am Samstag nicht auf der Höhe. Immer wieder kamen die Reichenbac­her zu freien Würfen. Herausrage­nd aufseiten der Gäste Timo Häußermann (acht Tore), Peter Scheffold (sieben Tore) und Alexander Stammhamme­r (sechs Tore) – diese drei warfen genau so viele Tore wie die gesamte Ravensburg­er Mannschaft zusammen.

Erschweren­d für die Rams kam hinzu, dass beide Torhüter – Joachim Neff und Marc Steitz – nicht richtig ins Spiel fanden. Eric Sangry, den Ravensburg kürzlich verpflicht­et hat, fällt wegen einer Knieverlet­zung aus und muss in der kommenden Woche sogar operiert werden. Reichenbac­hs Torwart Nicolas Stockburge­r dagegen zeigte mehrere starke Paraden. Allerdings machten es ihm die Rams teilweise zu leicht. Statt unter die Latte zu zielen, warfen die Ravensburg­er zu oft flach. „In der Abwehr waren wir einen Schritt zu langsam, im Angriff zu ungeduldig“, analysiert­e Herter.

Zu viele Fehler

Mit einem 5:0-Lauf kam der TVR zum 10:7. Tim Langlois und Max Schilcher verkürzten zwar auf 10:12, doch kurz vor der Pause ließen die Rams zwei weitere Gegentreff­er zu. Die Halbzeitan­sprache von Trainer Levente Farkas war deutlich – aber sie brachte keine Änderung. Stammhamme­r und Häußer erhöhten direkt nach Wiederbegi­nn auf 16:10. „Wenn ihr nicht das macht, was ich sage, dann wird es schwierig“, tobte Farkas. Seine Spieler leisteten sich weiter zu viele Fehler und vergaben zu viele Chancen – die beiden Torhüter waren weiter glücklos. Resultat des Ganzen war der 14:21-Rückstand in der 43. Minute. Die Partie war entschiede­n.

Reichenbac­h konnte sich sogar den Luxus leisten, den starken Torhüter Stockburge­r vom Feld zu nehmen. Gegen Sascha Bauer trafen die Ravensburg­er in der Endphase zwar häufiger, von einem Heimsieg waren die Rams dennoch ganz weit weg. Immerhin wurde der Rückstand nicht zweistelli­g, denn Claudius Frank, Niklas Bruder und Schilcher verkürzten wenigstens noch auf 21:28. „Wir dürfen uns nicht verrückt machen lassen“, mahnte Herter. „Wir haben in den ersten drei Spielen gegen zwei Absteiger gespielt.“

TSB Ravensburg – TV Reichenbac­h 21:28 (10:14) – TSB: Neff, Steitz; T. Langlois (5), Schmiedel (4), J. Langlois (3/1), Bruder (2), Schilcher (2), Haefele (2), La. Farkas (1), Frank (1), Müller (1), Ober, Schirmer, Beck.

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FOTO: THORSTEN KERN Tim Langlois kassierte mit dem TSB Ravensburg in der Handball-Landesliga eine bittere Heimnieder­lage gegen den TV Reichenbac­h.

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