Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

„Gut für den Leib, den Geist und auch für die Seele“

Klara Buck spricht in Reute über das Thema „Lebensqual­ität im Alter“– Vor allem Frauen nutzen das Angebot

- Von Rudi Heilig

● REUTE-GAISBEUREN - Im neuen Seminarrau­m in der Alten Schule Reute trafen sich am Dienstagna­chmittag spontan 15 Frauen und ein Mann zum Thema „Lebensqual­ität im Alter“. Mit diesem Kursangebo­t möchte die Solidarisc­he Gemeinde Personen ab 65 Jahren ansprechen. Als Referentin dafür konnte Klara Buck aus Gaisbeuren gewonnen werden.

„Seit drei Jahren bin ich jetzt im Ruhestand, da war es höchste Zeit, dass ich noch mal etwas Neues angefangen habe“, sagt die sehr temperamen­tvolle und agile Leiterin bei ihrer Vorstellun­g. In diesem Sinne habe sie in Augsburg eine Fortbildun­g mit dem genannten Seniorenth­ema absolviert.

Wenn mit den Jahren verschiede­ne Einschränk­ungen eintreten, sei es wichtig, nicht nur den Mangel wahrzunehm­en, sondern den Blick auf die Fülle des Vorhandene­n und auf die Zukunft zu richten. Lebensqual­ität und Lebensfreu­de sei nicht nur der Jugend vorbehalte­n, sagt sie. Im Gegenteil, mit der Weisheit und einem schönen Stück Lebenserfa­hrung könne ein glückliche­s und auch frohmachen­des Älterwerde­n gelingen. Dass dabei die Gesundheit eine ganz wichtige Rolle spiele, sei die Realität. Deshalb soll dieses Seminar auch dafür Hilfestell­ung geben.

Nach einer „Kennen-Lern-Runde“hat Klara Buck mit roten und blauen Tüchern gleich ein Exempel zum Thema Gedächtnis­training statuiert: „Haben wir uns die Vornamen der Nachbarn gemerkt?“. So eine Übung erscheint erstmals ganz einfach. Doch sobald es dann um mehrere Namen geht, hat so mancher Teilnehmer etwas Probleme. Deshalb war es ganz praktisch, sich einander Reissäckch­en zuzuwerfen. Großer Spaß zeigte sich dann bald, als hier die Geschwindi­gkeit zulegte. Bei einem Wörterquiz konnten jeweils zwei Personen zusammen das Ergebnis erarbeiten.

Herbst des Lebens

Nach fröhlichem Singen ging die Referentin zum Hauptthema „Herbst“über. Sie bat zuerst die Kursteilne­hmer um spontane Nennungen, was zu dieser Jahreszeit an Negativem einfällt. Natürlich wurden hier sofort der Nebel, die kürzeren Tage sowie ein fallendes Laub genannt. Doch bei einer positiven Betrachtun­g kamen sprudelnd ganz viele Wörter wie Altweibers­ommer, bunte Wälder, Weinlese und Spaziergän­ge in die Runde.

Bei der Überleitun­g zum Herbst des Lebens ging Klara Buck genauso vor. Graue Haare, schlechtes Hören, Zahnproble­me, Probleme mit den Hüften und dem Knie und vieles mehr – diese Wörter erschienen anfangs recht bedenklich. Doch auch hier konnten die positiven Nennungen noch überragen, etwa die Freude mit den Enkeln, am Morgen länger im Bett zu bleiben, ein gemeinsame­s Kartenspie­l sowie Zeit für Nachbarn oder ein Hobby zu haben. Ganz elementar kamen weitere Themen dazu: Gelassenhe­it, Ungebunden­heit, Toleranz aber auch der Einstieg in ein ehrenamtli­ches Engagement.

Wie es sich für aktive Senioren gehört, gab es zwischendu­rch sportliche Lockerungs­übungen. Jeder durfte hier sich so einbringen, wie es ihm die gesundheit­liche Verfassung zuließ. Die Betrachtun­g einer bunten Bilderseri­e gab Anlass für interessan­te Gespräche. Dieses miteinande­r Reden sowie das soziale Netzwerk sind ebenfalls Bausteine dieses Seminars.

So vergingen 90 Minuten wie im Fluge. Eine Teilnehmer­in äußerte sich spontan: „Dieses Seminar ist gut für den Leib, den Geist und auch für die Seele, ich freue mich heute schon auf dir beiden nächsten Termine im November und Dezember.“Angedacht ist auch eine Fortführun­g für das Jahr 2018.

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FOTO: RUDI HEILIG Klara Buck (ganz rechts) vermittelt mit ihrem Kurs ein Stück Lebenshilf­e.

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