Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Vor dem Rat- kommt das Gemeindehaus dran
Ummendorf: Verwaltung zieht während des Umbaus in ein Provisorium in der Bachstraße um
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UMMENDORF - Die Innensanierung und der barrierefreie Umbau des Rathauses Ummendorf (Biberacher Straße 9) beginnen nächstes Jahr: Die Planer möchten noch diesen Monat ein erstes Paket an Handwerkeraufträgen ausschreiben. „Wir brauchen einen Vorlauf von mehreren Monaten“, sagte der Architekt HansPeter Klingler vom Büro Schirmer & Partner aus Ertingen. Baubeginn soll im Mai 2018 sein, die Arbeiten werden dann circa anderthalb Jahre in Anspruch nehmen.
Bevor die Handwerker in der Biberacher Straße 9 selber anrücken, wird zu Jahresbeginn 2018 das Gemeindehaus in der Bachstraße als Übergangsquartier für die Gemeindeverwaltung hergerichtet. „Wir machen das mit einfachsten Mitteln“, sagte Bürgermeister Klaus Bernd Reichert im Gemeinderat. Jedoch müssen Rechnerarbeitsplätze mit Elektroinstallationen und Beleuchtung eingerichtet werden. Im Dachgeschoss ist ein provisorisches Trauund Besprechungszimmer mit Teppichboden vorgesehen.
Dieses Ausweichquartier sei vielleicht nicht ideal, sagte Reichert, aber man wolle die Übergangszeit so kurz wie möglich halten. Die Vereine, die bisher das bürgerliche Gemeindehaus Bachstraße nutzen, müssen sich so lange eine andere Bleibe suchen. Alternativ war erwogen worden, die Verwaltung während des Rathausumbaus in Containern unterzubringen.
Die Mietkosten ohne bleibenden Gegenwert wären jedoch immens gewesen, sagte Reichert.
Die Modernisierung des Rathauses ist in 24 Gewerke unterteilt, vier Gewerke umfasst das Herrichten des Ausweichquartiers. Kleinere Aufträge werden freihändig vergeben. Für mittelgroße Aufträge sollen von ausgewählten Handwerkern in der Region gezielt Angebote eingeholt werden (beschränkte Ausschreibung). Gerade beim Umbau eines bestehenden Gebäudes sei Ortsnähe ein Vorzug, sagte Klingler. Oberhalb bestimmter
Kostengrenzen müssen Gemeinden laut Vergabeverordnung Aufträge öffentlich ausschreiben. Dies trifft auf die sieben großen Gewerke zu, um die sich Firmen demnächst bewerben können. Weitere Aufträge werden später zeitlich gestaffelt ausgeschrieben.
Grundsatzentscheidung steht
Das Gebäude Biberacher Straße 9 aus dem Jahr 1911 soll einen behindertengerechten Zugang samt Aufzug erhalten. Ein Bürgerbüro wird als zentrale Anlaufstelle eingerichtet,
zudem muss im Gebäudeinneren manches erneuert werden. Reichert sagte, er werde von Bürgern öfters gefragt, warum das Rathaus nicht komplett abgerissen und neu gebaut werde. Die Antwort lieferte er gleich mit: Nicht allein, dass die Gemeinde dann Zuschüsse für die Außenrenovierung und -dämmung zurückzahlen müsste, die im Übrigen die Heizkosten halbiert habe. Der Rat wolle auch die Optik dieses historischen Gebäudes bewahren und die günstige Lage nutzen: „Das Rathaus steht da an der richtigen Stelle.“