Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Kritik am Türkischunterricht wird lauter
BERLIN (dpa) - Angesichts der deutsch-türkischen Spannungen gerät von der Türkei organisierter Türkischunterricht in Deutschland immer stärker in den Fokus. Kritische Fragen zu dem sogenannten Konsulatsunterricht gab es am Donnerstag anlässlich einer Sitzung der Kultusministerkonferenz (KMK). „Der dort vermittelte Nationalismus lässt sich mit unserem Grundgesetz nicht vereinbaren“, sagte der Generalsekretär der Kurdischen Gemeinde, Cahit Basar. Er äußerte den Verdacht, dass es türkische Spione unter den Konsulatslehrern gebe. Die KMK-Präsidentin und baden-württembergische Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) hat keine Hinweise auf solche Spionage. „Sollten wir belastbare Anhaltspunkte für Problemlagen haben, so geht die Schulaufsicht jedem Einzelfall umgehend nach.“Beim türkischen Konsulatsunterricht bekommen Kinder, deren Eltern aus der Türkei stammen, in Deutschland Türkisch und Heimatkunde beigebracht. Die Lehrer werden vom türkischen Staat ausgewählt und bezahlt.