Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Duell der Nachbarn

In der Fußball-Landesliga spielt Oberzell gegen Eschach

- Von Christian Metz

OBERZELL - Der SV Oberzell empfängt am Freitag um 19 Uhr in der Fußball-Landesliga den TSV Eschach. Ein echtes Derby unter Nachbarn, das Erinnerung­en weckt: Vor ziemlich genau einem Jahr und einem Monat holte Eschach durch ein Torwarttor in der Nachspielz­eit einen Punkt in Oberzell.

Wenn die Partie annähernd so spannend wird wie vergangene­s Jahr, lohnt es sich für jeden Fußballfan, nach Oberzell zu fahren. „Ein typisches Derby mit einem kuriosen Spielverla­uf“, erinnert sich SVOTrainer Achim Pfuderer. Erst drückt Eschach und Oberzell macht die Tore. Dann kommt der TSV durch einen umstritten­en Elfmeter ran und Oberzell kassiert den ersten von zwei Platzverwe­isen, schießt jedoch in Unterzahl das 3:1. Eschachs Torjäger Michael Fäßler macht das 2:3, aber Oberzell verteidigt den Vorsprung verbissen bis in die Nachspielz­eit – und da macht TSV-Torhüter Patrick Rebstock den Ausgleich.

„Momentan sieht es aus der Distanz so aus, als täten sich die Eschacher in dieser Saison schwerer“, sagt Pfuderer, der sich aber keinen Illusionen hingibt: „Gegen uns werden sie wieder alles reinhauen.“Oberzells Trainer verweist aber auch gerne auf das Rückspiel: Das gewann der SVO durch einen 25-Meter-Knaller von Niklas Schlegel – natürlich auch in der Nachspielz­eit.

Gar nicht eng war’s dagegen für Oberzell zuletzt beim 2:5 in Laupheim. „Dieses Spiel hat uns viele Erkenntnis­se gebracht“, beginnt Pfuderer diplomatis­ch – und wird dann doch präziser: „Das war ein Gegner, der uns klar die Grenzen aufgezeigt hat.“Der Trainer sieht das nicht nur negativ: „Es kann ja auch mal gut sein, wenn unsere Spieler sich mit ihren Gegenspiel­ern vergleiche­n und feststelle­n: Da ist noch viel Luft nach oben.“Immerhin: Zur Pause stand es 1:0 für den SVO. „Das war sehr, sehr glücklich“, gibt Pfuderer zu. „Dann haben wir in einer Szene die Rote Karte und den Elfmeter gegen uns bekommen – davon haben wir uns nicht mehr erholt.“Für das Derby, in dem Kapitän Manuel Schlude nach seiner Sperre wieder spielberec­htigt ist, sieht der Trainer jedenfalls jede Menge Potenzial für Verbesseru­ngen: „Bei Standards gegen uns dürfen wir nicht so viele Kopfballdu­elle verlieren, wir müssen die Fehler in der Defensive abstellen, das Passspiel muss besser werden und wir müssen vorne wieder durchschla­gskräftige­r sein – eigentlich müssen wir uns in allen Bereichen verbessern.“

Reutlinger­s Sperre verkürzt

Einen Schub nach vorne kann sich auch Nectad Fetic verspreche­n, wenn es gegen Oberzell geht. So viel hat Eschachs Trainer schon gelernt: „Gegen Kehlen ist das ja auch ein Derby – aber die Spiele gegen Oberzell sind die Höhepunkte.“Das hat der TSV-Trainer unter der Woche gemerkt: „Wir hatten Rekordbesu­ch im Training. Die Jungs sind zwar immer sehr engagiert – aber diesmal hat es richtig geknistert.“Fetic freut das natürlich – fehlte doch in den vergangene­n Wochen der Konkurrenz­kampf, die Mannschaft stellte sich mangels Alternativ­en quasi von selber auf. Jetzt sind in Tobias Weiß und Thomas Reutlinger, dessen Sperre um eine Woche verkürzt wurde, zwei Spieler zurück im Kader, die vorne eine echte Verstärkun­g sind.

Aber gerade auf die Defensive wird eine schwere Aufgabe zukommen. Auch wenn’s in Laupheim nicht lief: „Gomes dos Santos zeigt schon seit Jahren in Oberzell, dass er weiß, wo das Tor steht“, warnt Eschachs Trainer. „Aber wir werden dagegenhal­ten und uns nicht verstecken.“An die Leistung der ersten Halbzeit gegen Heimenkirc­h will Fetic mit seiner Mannschaft anknüpfen: „Die zweite Halbzeit ist schon gelöscht.“

 ?? FOTO: CHRISTIAN METZ ?? Oberzell (links Anderson Gomes dos Santos) spielt am Freitagabe­nd gegen Eschach (Patrick Rebstock und Patrick Rudorf).
FOTO: CHRISTIAN METZ Oberzell (links Anderson Gomes dos Santos) spielt am Freitagabe­nd gegen Eschach (Patrick Rebstock und Patrick Rudorf).

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