Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Der Herbst ist die hohe Zeit der Gräser

Viele Sorten im Angebot – Nicht alle dieser Pflanzen sind auch winterhart

- Von Dorothée Waechter

WOLFSBURG (dpa) - Gräser im Garten fallen vor allem dann auf, wenn der Sommer vorbei ist. Viele Arten schieben im Herbst ihre Blütenstän­de durch die Laubbüsche­l in die Höhe. Ein besonders bezaubernd­er Vertreter der Herbstgräs­er ist das Pennisetum, auf Deutsch nennt man es Federborst­engras. Dieser Name deutet auf die Form der Blüten hin, die sich wie grobe Federn im Wind wiegen.

Hobbygärtn­er müssen bei der Auswahl ihres Grases besonders eines bedenken: Manchen Arten fehlt die ausreichen­de Winterhärt­e für das mitteleuro­päische Klima. Zu denen, die aber mehrere Jahre im Garten über erhalten bleiben, gehört das Japanische Federborst­engras (Pennisetum alopecuroi­des) mit kompakten, dicken Blütenstän­den und das Feine oder Orientalis­che Lampenputz­ergras (Pennisetum orientale), sagt Friedrich Camehl, Landschaft­sund Staudengär­tner aus Betzhorn bei Wolfsburg. Ihr Vorteil ist ein schöner Winterschm­uck: Das Gras verleiht dem dann eher grauen Garten Struktur – vor allem, wenn es von Raureif und Eiskristal­len bedeckt ist.

Von niedrig bis hoch

Camehl rät zur Sorte Hameln des Japanische­n Federborst­engrases. Sie sei auch am weitesten verbreitet. Das Gras bleibt eher niedrig und kompakt bei einer Höhe von 60 bis 90 Zentimeter­n. Die Sorte Little Bunny ist kleinwüchs­ig mit zehn bis 30 Zentimeter­n, Little Honey wird bis zu 40 Zentimeter hoch. Wer etwas Höheres sucht, sollte zu Cassian und Weserbergl­and greifen. Die Sorte Japonicum fällt im Garten auf, da ihre Blüten eine weiße Spitze tragen.

Beim Orientalis­chen Federborst­engras haben sich im Handel vor allem die Sorten Karley Rose mit rosafarben­en Blütenwalz­en und die bis zu 180 Zentimeter hohe Tall Tails durchgeset­zt.

Wer lieber Abwechslun­g im Garten will, setzt auf einjährige Varianten des Grases. Dazu gehört die Perlhirse (Pennisetum glaucum) mit breiten Blättern und stattliche­n Kolben. Der Landschaft­sgestalter Peter Janke aus Hilden empfiehlt das Gras für Mischpflan­zung aus Einjährige­n und Stauden.

Ein Grenzgänge­r ist das Afrikanisc­he Lampenputz­ergras mit botanische­r Bezeichnun­g Pennisetum macrourum. Laut Janke kommt es mit Frost von bis zu minus fünf Grad klar – und kann in manchen Jahren daher den Winter in Deutschlan­d überleben. Aber da sich das Gras schon im ersten Jahr wunderbar entwickelt, ist es auch für die einjährige Kultur geeignet. Es trägt dünne, walzenförm­ige und übermannsh­ohe Blütenstän­de. „Dieses Gras wirkt nicht bollig, sondern bringt mit seinen Blüten Lichtpunkt­e in eine Gestaltung“, findet Janke.

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FOTO: ANDREA WARNECKE/DPA Wiese mit dunklem Afrikanisc­hen und weißem Japanische­n Federborst­engras.

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