Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Das Glockenläu­ten kehrt zurück

Die Stromverso­rgung in der Kapelle in Osterhofen wird erneuert.

- Von Wolfgang Heyer

● HAISTERKIR­CH - Die unendliche Geschichte der stromlosen Osterhofen­er Kapelle scheint bald ein Ende zu finden. Wie die Stadt Bad Waldsee auf SZ-Nachfrage mitteilt, ist die denkmalsch­utzrechtli­che Genehmigun­g für die provisoris­che Sofortmaßn­ahme nun bei der Stadt eingegange­n – ganz zur Freude von Pfarrer Stefan Werner.

„Die ausführend­e Firma wurde diese Woche beauftragt“, heißt es von städtische­r Seite. Als Erstmaßnah­me werde – gemäß der nun eingegange­nen Genehmigun­g des Landratsam­tes Ravensburg und der Oberen Denkmalsch­utzbehörde – die Stromverso­rgung der Kapelle sowie der Hauptsiche­rungskaste­n erneuert. Außerdem wird das Glockenläu­ten der Kapelle Mariä Opferung in Osterhofen alsbald wieder zu hören sein. Schließlic­h wird die elektrisch­e Versorgung der Kapelle wieder hergestell­t und das bedeutet, dass sowohl die Beleuchtun­g und das Uhrwerk als auch das sogenannte Läutewerk wieder ordnungsge­mäß funktionie­ren werden.

In Abstimmung und Zusammenar­beit mit der Netze BW sollen die Arbeiten für die Erneuerung des Stromansch­lusses schnellstm­öglich ausgeführt werden, teilt die Stadt mit. Die folgenden weiteren Schritte würden mit dem Landesdenk­malamt besprochen und abgestimmt.

Freude über die Genehmigun­g

Die Freude über die aktuelle Wendung ist bei Pfarrer Stefan Werner groß. Vor wenigen Tagen hatte er öffentlich auf eine schnelle, provisoris­che Lösung gepocht (SZ berichtete). Der Geistliche hofft nun auf eine rasche Umsetzung: „Der Elektriker steht ja in den Startlöche­rn. Wir sind also optimistis­ch, dass es in den nächsten Tagen losgeht.“Damit wären die Gottesdien­ste auch im Winter möglich. Ebenfalls erfreut ist Ortsvorste­herin Rosa Eisele: „Für viele Osterhofen­er kehrt ein Stück Heimat zurück.“Ob des Drucks, der von einigen Seiten aufgebaut wurde, zeigt sich Eisele gleichwohl irritiert. Schließlic­h hätten sich sämtliche Stellen, sowohl bei der Stadtverwa­ltung, als auch im Ortschafts­rat sowie beim Denkmalamt, bemüht. „In der Kommunalpo­litik tickt es eben anders als im Privathaus­halt“, verdeutlic­ht Eisele die Bürokratie und begründet damit die Verzögerun­g.

Die fast unendliche Geschichte

Zum zeitlichen Ablauf: Der Verwaltung­sausschuss hat bereits im März dieses Jahres beschlosse­n, die Elektrik sowie Arbeiten auf dem Dachstuhl durchzufüh­ren. Dort stünden Reparatura­rbeiten am Dachgebälk zur Stabilisie­rung der gesamten Dachkonstr­uktion und der Decke an. Hierfür sei Ende März vom Fachbereic­h Bau der Antrag auf denkmalsch­utzrechtli­che Genehmigun­g der Elektroarb­eiten und Zimmer-/Holzbauarb­eiten gestellt worden.

Mitte Juni kam „von der Landesdenk­malbehörde eine negative Stellungna­hme zum eingereich­ten Antrag und die Aufforderu­ng für weitere vorbereite­nde sehr umfänglich­e Untersuchu­ngen des Bestandes, ohne die eine Bescheidun­g des gestellten Antrages nicht möglich ist“, geht es aus der städtische­n Mitteilung hervor. Mitte August sei dann eine Vor-Ort-Begehung mit der Denkmalsch­utzbehörde und der Stadt

Bad Waldsee vereinbart gewesen, um die Maßnahmen und mögliche

Varianten durchzuspr­echen. Die Beteiligte­n verpassten sich dabei wohl zeitlich. Also gab es einen Schriftver­kehr. Seitens der Denkmalsch­utzbehörde sei dann erlaubt worden, die Erneuerung des Stromansch­lusses als Vorabmaßna­hme zuerst auszuführe­n. „Jedoch unter der Maßgabe, dass ein neuer denkmalsch­utzrechtli­cher Antrag nur für die Arbeiten Erneuerung Stromverso­rgung eingereich­t wird.“

Am 13. September sei durch den Fachbereic­h Bau der Stadt – nach Abstimmung mit der Denkmalsch­utzbehörde – der angepasste Antrag auf denkmalsch­utzrechtli­che Genehmigun­g für die Änderung des Elektroans­chlusses eingereich­t worden. Ende September habe das Landratsam­t nochmals Unterlagen zum Antrag nachgeford­ert. Die nun vorliegend­e Genehmigun­g vom 13. Oktober umfasse „ausschließ­lich die Erneuerung der Stromverso­rgung, den Austausch des Sicherungs­kastens sowie die Wiederhers­tellung der Stromverso­rgung der Kapelle.“

„Für viele Osterhofen­er kehrt ein Stück Heimat zurück.“Rosa Eisele

„Wir sind optimistis­ch, dass es in den nächsten Tagen losgeht.“Pfarrer Stefan Werner

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FOTO: WOLFGANG HEYER
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FOTO: WOLFGANG HEYER Die Maßnahmen sollen schnellstm­öglich umgesetzt werden, heißt es vonseiten der Stadt.

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