Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Mast Kunststoffe weiht Neubau ein
Unternehmen zählt zu den größeren Arbeitgebern in Bad Waldsee.
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BAD WALDSEE - Mit einem Betriebsfest hat das Waldseer Unternehmen „Mast Kunststoffe“am Wochenende den weithin sichtbaren Neubau im Industriegebiet Nord offiziell seiner Bestimmung übergeben. Bezogen wurde das lichtdurchflutete und mit neuester Technik ausgestattete Bürogebäude bereits Ende 2016 nach 15 Monaten Bauzeit. Inzwischen wurden auch damit in Zusammenhang stehende Umbauarbeiten in den älteren Gebäuden abgeschlossen. Grund genug also zum Feiern für die 120-köpfige Stammbelegschaft und die Firmenleitung des vor knapp 60 Jahren gegründeten Betriebes.
Im Norden Bad Waldsees gibt es links und rechts der B 30 jetzt gleich zwei architektonisch eindrucksvolle Baukörper: das Ende 2011 eröffnete Erwin-Hymer-Museum mit seiner überdimensional großen Glasfassade und den modernen Bürokomplex von „Mast Kunststoffe“, dessen markante Bauform an eine Skiflugschanze erinnert. „Ja, das stimmt schon, durch den Neubau werden wir heute ganz anders wahrgenommen in der Öffentlichkeit und auch vielfach angesprochen auf das Unternehmen“, sagt Ulrich Mast. Seit 1992 führen er und sein Bruder Peter den Betrieb gemeinsam, den ihr Vater Franz Mast 1960 in einer Garage am Frauenberg gegründet hat in typisch schwäbischer Tüftler-Manier.
Spritzgegossene Zahnräder
„Mast Kunststoffe“produziert im Drei-Schicht-Betrieb Spritzgießteile und Baugruppen höchster Präzision und zählt zu den größeren Arbeitgebern in der Bäderstadt. Nach Angaben der beiden Unternehmer hat sich Mast „unter internationalen Wettbewerbsbedingungen zum führenden Systemanbieter für spritzgegossene Zahnräder, Verzahnungsund Antriebselemente aus Kunststoff entwickelt“. Benötigt werden diese Produkte aus Bad Waldsee vor allem für elektromechanische Getriebebaugruppen. Sie werden weltweit nachgefragt von Kunden der Industrie-, Gebäude- und Haustechnik, der Automobilbranche sowie des Gesundheits- und Pflegesektors. Den Jahresumsatz geben die Brüder mit 20 Millionen Euro an.
Weil ein modernes Unternehmen auch zeitgemäße Gebäude mit Arbeitsund Lagerbedingungen benötigt, habe man sich zu dem Neubau mit einer 2500 Quadratmeter großen Nutzfläche entschlossen. Platz genug für mehrere Büros, Technologieräume, eine großzügige Lehrwerkstatt für derzeit 19 Azubis, einen Besprechungsraum, Sanitärräume, Mitarbeiterküchen und ein Formen-Lager im Untergeschoss. „Die ersten Erweiterungsgedanken hatten wir vor fünf Jahren und seither suchten wir nach guten Lösungen für optimale Betriebsabläufe mit kurzen Wegen für unsere Mitarbeiter“, blickt Peter Mast zurück auf die Planungsphase mit einem Architekturbüro aus dem Schwarzwald.
Sicht in die freie Natur
Und das Projekt scheint gelungen: Wer heute im Mast’schen Glashaus arbeitet, verfügt auf allen Etagen über einen klimatisierten und mit ergonomischen Möbeln ausgestatteten Arbeitsplatz. Der Clou ist die Sichtbeziehung hinaus in die freie Natur, die durch die großen Fensterfronten ermöglicht wird. „Die Rückmeldungen unserer Mitarbeiter sind durchweg positiv“, freut sich Diplom-Ingenieur Ulrich Mast. Selbstredend, dass ein Gebäude mit Baujahr 2016, für das die alten Bauten aus den 60er-Jahren abgerissen wurden, auch über eine regenerative Energiegewinnung verfügt. Im Zuge der Erweiterung nahm „Mast Kunststoffe“zudem Renovierungsarbeiten in den Produktionshallen sowie in den produktionsnahen Büroflächen in Angriff, die nun ebenfalls abgeschlossen sind. „Im Einsatz waren durchweg Baufirmen und Handwerksbetriebe aus der Region“, unterstreicht Diplom-Kaufmann Peter Mast.
Inzwischen hat das kunststoffverarbeitende Unternehmen mehr als die Hälfte des insgesamt 20 000 Quadratmeter großen Firmengeländes am Stadtrand überbaut und vorerst gebe es in baulicher Hinsicht keine weiteren Pläne, betonte die Firmenleitung beim Rundgang. Man fühle sich „gut aufgestellt“für die Zukunft, die gekennzeichnet sei durch einen starken Wettbewerb im globalen Markt und den steigenden Anforderungen, die Kunden an industriell gefertigte Produkte stellen.