Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Bündnis stellt sich gegen Abschiebungen
BAD WALDSEE (sz) - Zur Kundegebung „Keine Abschiebungen nach Afghanistan!“lädt das Bündnis für Bleiberecht Bodensee-Oberschwaben am Dienstag, 24. Oktober, um 18 Uhr auf den Marienplatz in Ravensburg ein. Anlässlich einer geplanten Sammelabschiebung nach Afghanistan äußert sich das Bündnis für Bleiberecht Bodensee-Oberschwaben zu der Thematik. „Die aktuellen Berichte zu Afghanistan belegen: Die Sicherheitslage hat sich in den letzten drei Jahren deutlich verschlechtert“, schreibt das Bündnis in einer Stellungnahme.
Die Zahl der zivilen Opfer sei dramatisch. Allein im Jahr 2016 seien knapp 11 500 Menschen getötet oder verletzt worden, teilt sie mit und beruft sich auf einen UN-Bericht. Die Menschen würden bei Anschlägen oder durch Bomben und Minen sterben, bei Kämpfen der Sicherheitskräfte mit bewaffneten Gruppen oder bei Kampfhandlungen zwischen bewaffneten Gruppen. Beinahe zwei Millionen Menschen seien deshalb auf der Flucht. „Dennoch hat Deutschland seit Oktober 2016 bereits 118 Afghanen abgeschoben. Das verstößt gegen geltendes Völkerrecht“, stellt das Bündnis seine Sichtweise dar und übt Kritik an der Entscheidungspraxis des Bundesamtes für Flüchtlinge und Migration (BAMF): „Wir sind entsetzt, wie sich die ganz real geschilderten, individuellen Fluchtgeschichten und belegten Bedrohungsszenarien der Geflüchteten in den zahlreichen ablehnenden Begründungen des BAMF niederschlagen: Da wird reihenweise bagatellisiert, Angaben zur Identität prinzipiell angezweifelt und konkrete Bedrohungs- und Verfolgungserfahrungen grundlos infrage gestellt.“