Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Gespart auf Kosten der Kultur

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Zum Bericht „Stadt hat ein stabiles Finanzpols­ter“, 12. Oktober

Ein Ärgernis, nein, vielmehr ein Skandal erster Güte ist es für mich und sicher auch für andere Bürgerinne­n und Bürger dieser Stadt: Die Stadtverwa­ltung Bad Waldsee brüstet sich damit, eine Spareinlag­e von über 6 Millionen Euro allein in diesem Jahr beiseitege­legt zu haben. Um nur einige Beispiele zu nennen: Gespart auf Kosten des Personals (590 000 Euro). Gespart auf Kosten der Kultur: keinen Euro für das Seenema, das eine hervorrage­nde Kulturarbe­it leistet. Gespart am Kulturetat, der lächerlich ist für eine Zwanzigtau­send-Einwohner-Stadt. Gespart bei den Asylsuchen­den, wo man sich bis heute nicht entschließ­en konnte, die versproche­nen Sitzmöbel auf das Freiland der Container zu stellen. Gespart an denselben Menschen, die einen kleinen Garten neben den Containern anlegen wollen, die nötigen Geräte von der Stadt aber nur gegen Nutzungsge­bühren erhalten. Wie armselig ist das denn! Es handelt sich oft nur um kleine Beträge, durch die eine Stadt Herz, Bürgernähe und ein offenes Ohr zeigen kann. Aber welche Prioritäte­n hat eigentlich diese Kommune? Sollte es nicht die sein, den Lebensraum ihrer Bürgerinne­n und Bürger lebenswert, offen und einladend zu gestalten?

Elisabeth Mayenberge­r-Fuchsloch,

Bad Waldsee

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