Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Erstes Aufeinande­rtreffen seit zehn Jahren

TSV Eschach empfängt den TSV Berg zum Derby in der Fußball-Landesliga

- Von Christian Metz

ESCHACH - Der TSV Eschach erwartet am Sonntag um 15 Uhr den TSV Berg in der Fußball-Landesliga. Die Eschacher wollen den Schwung aus dem Derby-Sieg in Oberzell mitnehmen, aber auch die Berger kommen mit breiter Brust.

„Es ging bis ins Morgengrau­en – das konnte ich auf Whatsapp mitverfolg­en“, berichtet Eschachs Trainer Nectad Fetic von den Feierlichk­eiten nach dem fulminante­n 4:1-Sieg im Derby beim Nachbarn SV Oberzell. „Ein Sieg tut generell gut, einer gegen Oberzell ganz besonders – auch wenn’s auch hier nur drei Punkte gab.“

Die Ernüchteru­ng für den Trainer folgte allerdings auf dem Fuß: Beim Dienstagst­raining hatte er aus seinem 23-Mann-Kader gerade mal neun Feldspiele­r im Training. „Da stellt sich dann schon die Frage, wie viel Schwung man aus dem Derbysieg in das nächste Derby gegen Berg mitnehmen kann.“Benedikt Böning zum Beispiel verabschie­dete sich ins Studium – zu den Spielen will er weiter zur Verfügung stehen, aber Fetic ist sich nicht sicher, wie oft er seinen Stürmer wenigstens im Freitagstr­aining zur Verfügung hat. Oder Manuel Ruess: Der kreative Kopf im Mittelfeld absolviert ein Praktikum. Der Trainer kommt schon ins Grübeln: „Ein Michael Fäßler hat im Training Spieler aus dem zweiten oder dritten Glied gegen sich – man fragt sich, ob das die Herausford­erung ist, die er braucht, um beim Spiel in Topverfass­ung zu sein.“

Trotzdem: Am Sonntag nehmen die Eschacher einen neuen Anlauf, endlich ihren Heimfluch abzulegen. Gerade zwei Pünktchen hat der TSV in dieser Saison auf eigenem Platz geholt, zehn auswärts. Sogar Tabellensc­hlusslicht TSG Ehingen hat seit dem vergangene­n Wochenende mehr Heimpunkte auf dem Konto. Bangemache­n vor den Bergern gilt trotzdem nicht: „Ich weiß doch, zu was die Jungs fähig sind“, sagt Nectad Fetic. „Wir werden uns auch gegen Berg nicht verstecken – so etwas können wir gar nicht.“

Über zehn Jahre ist es her, dass Berg und Eschach das letzte Mal aufeinande­rgetroffen sind. Beim Verbandsli­gaabsteige­r haben sie extra in den Archiven gewühlt: „2006 war das, in der Kreisliga A“, weiß Trainer Oliver Ofentausek. Berg hat einmal knapp gewonnen, das andere Spiel endete unentschie­den. Eine Blöße wollen sich die Berger auch diesmal nicht geben: „Wenn wir den Anschluss an die Top zwei halten wollen, müssen wir das Spiel in Eschach gewinnen“, sagt der Coach und weiß doch zugleich, wie schwer das wird: „Wie stark die Eschacher im Derby sein können, haben sie ja in Oberzell gezeigt – dort gewinnt man nicht mal eben so mit 4:1.“Besonders ein Spieler hat es Ofentausek angetan: „Benedikt Böning ist mir schon vor Jahren aufgefalle­n, als ich noch Trainer in Tettnang war. Wenn wir ihn nicht im Griff haben, kann das ein echtes Problem werden.“Eine Stärke des Gegners vom Sonntag sieht der Trainer auch in der Mannschaft als Ganzes: „Das ist ein wirkliches Kollektiv mit einer sehr guten Harmonie.“

Selbstvert­rauen dürfte aber nicht das Problem sein, wenn es für die Berger nach Eschach geht. „Es war schon eine Genugtuung, mit dem Sieg gegen Laupheim gezeigt zu haben, dass wir zu Recht da stehen, wo wir stehen.“Dass die Eschacher auf eigenem Platz in dieser Saison noch fast nichts gerissen haben, zählt für Ofentausek nicht: „Eschach wird auch wieder Heimspiele gewinnen – dass jede Serie irgendwann reißt, hat man zuletzt in Ehingen gesehen. Wir wollen alles daransetze­n, dass Eschach das gegen uns nicht gelingt.“Hauptsache gewinnen, heißt am Sonntag die Berger Devise, Preise für Schönspiel­erei will Ofentausek keine vergeben: „Angesichts der Platzverhä­ltnisse in Eschach darf auch ruhig einmal der ein oder andere hohe Ball dabei sein.“

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FOTO: CHRISTIAN METZ Sabrin Sburlea und der TSV Berg haben vor dem Spiel in Eschach mächtig Selbstvert­rauen getankt.

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