Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Neue Radschutzstreifen in Leutkirch sorgen für Aufsehen
Überwiegend positives Feedback für Markierungen zur Verkehrssicherheit – Manche Autofahrer sind verwirrt
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LEUTKIRCH - Sie leuchten rot, markieren die Spur für Fahrradfahrer und sorgen bei manchen Autofahrern für Verwirrung: die neuen Radfahrund Radschutzstreifen an der sogenannten Kaufmarkt-Kreuzung. Rund 88 000 Euro hat der Landkreis Ravensburg und die Stadt Leutkirch investiert, um dort mit Markierungen und einer Querungshilfe die Lage für Radler zu verbessern.
„Die Situation war einfach unbefriedigend“, konstatiert Michael Krumböck – bei der Stadtverwaltung zuständig für Stadtplanung, Natur und Umwelt – im Gespräch mit der „Schwäbischen Zeitung“. Für die Verkehrssicherheit sei eine Radwegmarkierung dringend notwendig gewesen. An Stellen mit „hohem Gefährdungspotenzial“sind die Korridore rot markiert worden.
Doch nicht nur an der KaufmarktKreuzung (Wangener Straße/Hermann-Neuner-Straße) ist die Stadtverwaltung in Zusammenarbeit mit dem Landkreis tätig geworden. So wurde laut Tiefbauamtsleiter Robert Rühfel ein Großteil der Wangener Straße (stadteinwärts) mit neuen Schutzstreifen ausgestattet. Zudem haben Arbeiter auf der Isnyer Straße (stadteinwärts) einen sogenannter Lückenschluss hergestellt. Gemeint ist, dass vorhandene Radwege nun miteinander verbunden sind. Veränderungen gab’s auch auf der Eschachstraße.
Weniger erfreut nehmen Krumböck und Rühfel derweil zur Kenntnis, dass „fast jeder Autofahrer“auf der Wangener Straße den Korridor für Radler nutze. „Viele wissen einfach nicht, dass der Schutzstreifen nur zur Not überfahren werden darf“, moniert Krumböck. Allerdings blicken die Vertreter der Stadtverwaltung positiv in die Zukunft. Sie sind davon überzeugt, dass sich die Autofahrer auf Dauer an die neue Situation gewöhnen.
Nach Informationen der „Schwäbischen Zeitung“sorgt vor allem eine Stelle an der Kaufmarkt-Kreuzung für Verwirrung: Gemeint ist – von der A-96-Auffahrt kommend – die Einfahrt auf die Abbiegespur zum Feneberg-Gebäude (siehe Foto). Einige Fahrer wüssten nicht, dass sie dort die Vorfahrt der Radler zu beachten haben. „Die Fahrradfahrer waren auch vor den Markierungsarbeiten schon da“, kommentiert Krumböck die Situation beim Abbiegen. „Die Autofahrer müssen dort einfach aufpassen.“
Generell gebe es für die neuen Radfahrstreifen überwiegend positives Feedback, erklärt Rühfel. „Und zwar aus allen Altersschichten“, ergänzt er. Der Verkehr sei an diesen Stellen nun „wesentlich sicherer“. Die Autofahrer werden sich an die neuen Bedingungen gewöhnen, sind sich die Vertreter der Stadtverwaltung einig.
„Die Radwege sind in Leutkirch ein wichtiges Thema“, meint Krumböck. Er hofft, dass zunehmend Bürger ihr Auto stehen lassen und auf ein Fahrrad umsatteln. Unter anderem um dieses Ziel zu erreichen, machen sich die Verantwortlichen in diesen Tagen Gedanken über weitere Radwege.
Im Fokus sei beispielsweise die Obere Vorstadtstraße sowie die Untere Grabenstraße. „Aber wir werden nicht gleich alles auf einmal machen können“, dämpft Krumböck mögliche Erwartungen. Es werde darum gehen, Maßnahmen – wie etwa Erneuerungen von Fahrbahndecken – mit dem Ausbau der Radwege sinnvoll zu verknüpfen. Und das in Zusammenarbeit mit dem Landkreis.