Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Rätselraum mit Gruselfaktor
Im „House of Mysteries“ist rechtzeitig zu Halloween Nervenkitzel angesagt.
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AULENDORF - Es ist düster, Herbstblätter liegen auf dem Boden, eine Holzhütte steht im Raum und scheint Schutz zu bieten. Der ist wohl auch nötig: Eine Vogelscheuche ist zum Leben erwacht und sucht einen Gefährten, den sie sich aus Leichenteilen zusammenbauen will. Wer nicht in ihre Fänge geraten will, sollte innerhalb einer Stunde alle Rätsel in dem Raum lösen und damit den Schlüssel in die Freiheit finden. In Aulendorf ist Gruselzeit. Denn rechtzeitig zu Halloween ist im „House of Mysteries“ein neuer Rätselraum mit Nervenkitzel-Effekt fertig geworden.
Wer den Raum betritt, sieht sie sofort: die Vogelscheuche Gundula. Furchteinflößend steht sie auf einem Feld vor dem dunklen Wald, in dem sich die Besucher verlaufen haben. Es ist eine mystische Vollmondnacht, eine Stunde vor Mitternacht. So lautet die Geschichte für den neuen Rätselraum „Jagdhütte“, die Doris Nadolski, Betreiberin des „House of Mysteries“, den Spielern vor Betreten des Raumes mit auf den Weg gibt.
Spinnen und anderes Ungetier
Die „Jagdhütte“wird im Escape-Modus gespielt. Das heißt, die Spieler werden in dem Raum eingesperrt und müssen innerhalb einer Stunde alle Rätsel darin lösen, um den Türschlüssel zu finden. Und diese Stunde hat es für die Spieler in sich. Wer den Raum betritt, versucht sich erst einmal zu orientieren. Rechts steht die böse Vogelscheuche, links schaut eine andere Gruselgestalt die Spieler garstig und herausfordernd an. Die Wände sind tapeziert und zeigen einen dunklen Wald im Mondschein. Viele Utensilien sind in dem Raum verteilt: Kisten, die mit Schlössern versperrt sind, ein Fahrrad steht herum, Spinnen und anderes Ungetier kreuchen und fleuchen im Raum umher. Eine Holzhütte verspricht Schutz, doch natürlich ist sie noch versperrt und das Türschloss nur durch Rätsellösen zu öffnen. Vielleicht hilft das auf dem Boden versteckte Smartphone mit der hinterlassenen Sprachnachricht weiter?
Dunkle gregorianische Gesänge unterstreichen die düstere Gruselatmosphäre im Halloween-Rätselraum. Um alle Geheimnisse zu lüften, heißt es systematisch vorgehen. Also werden alle Gegenstände untersucht, auch der Baumstumpf. Doch wer in dessen hohle Äste hineingreift, erlebt die eine oder andere glibbrige Überraschung. Um der Vogelscheuche Gundula zu entkommen, dürfen die Spieler jedoch nicht zimperlich sein.
Wer an einer Rätselaufgabe stecken bleibt – also die richtige Zahlenkombination für ein Schloss nicht findet oder nicht weiß, was mit gefundenen Gegenständen wie etwa einer Infrarot-Taschenlampe anzufangen ist –, bekommt Tipps. Das funktioniert im Aulendorfer „House of Mysteries“über Monitore, die in jedem Rätselraum an der Wand hängen. Dort sehen die Spieler, wie gut sie in der Zeit sind. Auch Hinweise werden dort eingeblendet. In einem Kontrollraum können die Spieler überwacht und deren Fortschritt beobachtet werden.
Damit Nadolski das Spielertreiben auf ihren Monitoren sehen kann, sind die Rätselräume mit Kameras ausgestattet. Im Kontrollraum kann sie die Spieler auch sprechen hören und dementsprechend mit Hinweisen reagieren. „Außerdem bietet das für Spieler, die sich in einem Zimmer eingesperrt nicht wohlfühlen, eine Sicherheit. Das gibt es nicht in allen Escape-Rooms“, sagt Nadolski. Wer in Aulendorf aus einem Rätselraum rauswill, muss das nur laut äußern und die Türe wird geöffnet.
Ein zweiter Raum im Raum
Die Halloween-„Jagdhütte“hat es als Rätselraum jedenfalls in sich. Viele Geheimnisse müssen gelöst werden, von den Spielern werden Geschick, logisches Denkvermögen, mathematische Fähigkeiten und komplexes Handeln gefordert. Spannend sind dabei die vielen kleinen (gruseligen) Überraschungen, das Ambiente passt wunderbar zu Halloween und durch die Holzhütte gibt es quasi einen zweiten Raum im Raum, in dem Rätsel gelöst werden müssen.
Die Schwäbische Zeitung hat es bei ihrem Versuch in einer Stunde und fünf Minuten geschafft. Allerdings mit vielen Tipps, denn das Team bestand nur aus zwei Spielern (Zeitungsredakteurin und Kameramann) und es wurde parallel dazu gedreht. „Die Räume sind für sechs Spieler gemacht. Für manche Aufgaben muss man sich im Team aufteilen. Und mehrere Leute können sich auf die Rätsel aufteilen und kommen somit schneller voran“, erklärt Nadolski.
Die SZ hat den Halloween-Rätselraum getestet. Schauen Sie unserer Redakteurin in einem Video beim Rätseln zu (Lösungen werden nicht verraten): www.schwäbische.de/ house-of-mysteries