Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Derby im Tabellenkeller
In der Fußball-Landesliga hat Weingarten den TSV Eschach zu Gast
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WEINGARTEN - Der TSV Eschach ist am Samstag um 15.30 Uhr in der Fußball-Landesliga beim SV Weingarten zu Gast. Das Derby ist ein Kellerduell: Die Eschacher stehen auf dem Relegations-, die Weingartener auf einem Abstiegsplatz.
„Wer dieses Spiel verliert, für den wird es richtig schwer“, weiß Weingartens Trainer Robert Stellmacher. In den letzten Wochen hat sich die Situation für Stellmacher und sein Team verschärft. Nach dem Sieg gegen den VfB Friedrichshafen zum Einstand des neuen Trainers gab’s drei Niederlagen in Folge mit 3:11 Toren. Dass die Partie beim FV Olympia Laupheim am vergangenen Wochenende verloren ging, kam nicht unerwartet – der unangefochtene Tabellenführer hatte einigen Frust nach der ersten Saisonniederlage in Berg zu verarbeiten und ist in der Liga das Maß der Dinge. Robert Stellmacher ärgerte sich allerdings über das Zustandekommen der Gegentore. Seine Mannschaft habe Geschenke verteilt, kritisierte der Coach: „Wir haben am Montag Klartext geredet.“
Weingarten baut auf Heimstärke
Immerhin können die Weingartener am Samstag auf eine Stärke bauen: Fast alle Punkte hat der SVW zu Hause im Lindenhofstadion geholt. Genau gesagt: Zehn von elf Punkten haben die Weingartener auf eigenem Platz herausgearbeitet. Und auch im letzten Heimspiel waren sie ja nah dran: In Halbzeit zwei spielten Kapitän Christian Eicher und seine Mannschaftskollegen den Aufsteiger FV Altheim an die Wand, trafen aber das Tor nicht. Im Kreativbereich deutet sich für den Samstag jetzt eine weitere Option an. Trainer Robert Stellmacher ist vorsichtig optimistisch, dass Deepan Theivendrarajah nach überstandener Verletzung wieder mit im Kader sein könnte. Der Coach ist auch optimistisch, was den Ausgang des Derbys angeht – auch wenn er vor dem Gegner warnt: „Eschach hat zwar klar gegen Berg verloren, aber davor haben sie ebenso klar in Oberzell gewonnen.“
Die Weingartener dürfen in der Tat gewarnt sein: Während der SVW fast alle Punkte daheim geholt hat, kann der TSV Eschach auf seine Auswärtsstärke bauen. Zehn von zwölf Zählern von Trainer Nectad Fetic und seinem Team stammen aus Partien auf fremdem Platz. Und in Sachen Ergebnisse können die Eschacher aktuell mehr vorweisen als Weingarten: Immerhin vier Punkte aus den letzten drei Spielen stehen zu Buche.
Zuletzt ging’s allerdings auf der Stimmungsskala von ganz oben – für den TSV gibt’s wohl keinen süßeren Sieg als den in Oberzell – nach ziemlich weit unten: Berg zeigte Eschach beim 5:1 klar die Grenzen auf. „Mit Emotionen kannst du Berge versetzen“, sagt denn auch Nectad Fetic mit Blick auf das Ergebnis beim SVO. Die schwache Trainingsbeteiligung und Ausfälle von Spielern wie Thomas Reutlinger sorgten dann allerdings schon im Vorfeld der Partie gegen Berg wieder für Ernüchterung. Und bei der Analyse der Tore der Berger ärgert sich Eschachs Trainer mächtig: „Bei den ersten drei haben wir kräftig mitgeholfen.“Gegentor Nummer eins war für Fetic symptomatisch: „Da gehen wir bei einer Ecke nicht richtig ins Kopfballduell. Zwei Minuten später gab’s die gleiche Situation noch mal – da setzt sich Manuel Ruess voll ein und die Situation ist geklärt.“
Eine gute Portion Emotionalität verspricht sich Fetic am Samstag von seinem Stürmer Patrick Kapellen: „Er ist ja ehemaliger Spieler von Weingarten.“Kapellen hat mit seinem Treffer gegen Berg die Fahne der Eschacher hochgehalten. Gegen den SVW wird er wohl von Anfang an randürfen, denn Torjäger Michael Fäßler ist am Samstag verhindert. Passen muss wohl auch Florian Locher, den Fetic gegen Berg verletzt auswechseln musste. Dafür ist Alexander Höss zurück in der Innenverteidigung.