Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Zurückblicken, reflektieren und feiern
50 Jahre Religionspädagogisches Institut Weingarten – Religiöse Bildung und Persönlichkeitsentwicklung
WEINGARTEN (sz) - Seit 50 Jahren unterstützt das Religionspädagogische Institut (RPI) Nutzer aus Schule, Hochschule, Kindergarten, Gemeinde, kirchlichen Einrichtungen und Privatpersonen durch ein aktuelles und modernes Bücher- und Medienangebot, persönliche Beratung und Fortbildungen. Dies wurde, wie aus einer Pressemitteilung hervorgeht, bei einem Festakt ausgiebig gefeiert und gewürdigt. Weit über Hundert Besucher aus der Region und darüber hinaus folgten der Einladung in den Großen Saal der Akademie Weingarten.
Das Besondere am RPI in Weingarten, so die Institutsleiterin Andrea Bremer, sei die Verflechtung von Kirchengemeinden, Pädagogischer Hochschule und dem Bischöflichen Ordinariat. Zahlreiche Personen aus den verschiedenen Institutionen hätten mit großem Engagement das RPI Weingarten über die Jahre hinweg getragen, mitgestaltet und weiterentwickelt. Bei allen Bestrebungen stünden – so Schuldekanin Bremer – immer die Kinder und Jugendlichen im Zentrum, weshalb der Festakt auch einen Vortrag zum Thema „Fürs Leben stärken – Religiöse Bildung und Persönlichkeitsentwicklung bei
Kindern und Jugendlichen“umschloss. Dieser wurde zusammen mit der Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart im Großen Saal des Tagungshauses Weingarten organisiert. In der gemeinsamen Begrüßung betonte Heike Wagner als Vertreterin der Akademie die gute Nachbarschaft der beiden Institutionen, welche beide im alten Kloster auf dem Martinsberg in Weingarten angesiedelt sind.
Den Festvortrag hielt die Religionspädagogin und Psychotherapeutin Helga Kohler-Spiegel von der Pädagogischen Hochschule Vorarlberg. Im Zentrum stand die Frage, wie Kinder und Jugendliche unterstützt werden können, dass sie in sich so stark sind, dass sie auch mit belastenden Situationen umgehen können, resilient sind. Sehr anschaulich zeigte sie, wie wichtig die Bindung an eine Bezugsperson ist, die die Fähigkeit besitzt, die Signale eines Kindes wahrzunehmen, richtig zu interpretieren, prompt und angemessen zu beantworten. Dazu brauche es in erster Linie Beziehung vor Erziehung. Es ginge darum, einen Raum zu schaffen, in dem Menschen Erfahrungen machen könnten, und es brauche Personen, die dieses Tun begleiten. Religiöse Bildung solle in diesem Sinne Begleitung und Bindungsangebot sein. Der jüdischchristliche Glauben stelle dabei ein Angebot dar, das zum Leben stärke und auch über den Tod hinaus gelte.
Der Vortrag stieß im Saal auf reges Interesse und mehrere Wortmeldungen, welche sodann zum Empfang und weiteren Gespräch in die Räumlichkeiten des Religionspädagogischen Instituts übergeleitet wurden. Vorab überbrachte Schuldirektor Klaus Hilbert von der Hauptabteilung Schulen des Bischöflichen Ordinariats Rottenburg-Stuttgart ein Grußwort und würdigte die Arbeit des Religionspädagogischen Instituts. Bei der Einladung zum Stehempfang konnten die Besucher die Arbeit und Räumlichkeiten auch noch selbst kennenlernen und im Gespräch verweilen. Der allgemeine Tenor des Abends klang in den Gängen des alten Klosters nach: ein schöner Abend, ein inspirierender Vortrag und eine tolle Würdigung einer wichtigen Arbeit.
„Bei allen Bestrebungen stehen immer die Kinder und Jugendlichen im Zentrum.“Schuldekanin Andrea Bremer
Informationen gibt es online unter rpi-weingarten.de