Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

„Ein Lächeln, das die ganze Welt erleuchtet“

Hollywoods­tar Julia Roberts, die 1990 als „Pretty Woman“alle verzaubert hat, wird heute 50 Jahre alt

- Von Barbara Munker

LOS ANGELES (dpa) - Ein Geburtstag­sständchen für Julia Roberts gab es schon zwei Wochen vor ihrem Jubiläum. Mitte Oktober stand der Hollywoods­tar bei der amfAR-Gala in Beverly Hills auf der Bühne – Roberts wurde für ihr Engagement im Kampf gegen Aids geehrt. Als Überraschu­ngsgast gab Coldplay-Sänger Chris Martin ein selbst komponiert­es Lied über ihr berühmtes Lächeln – „Julia Roberts’ Smile“– zum Besten. „Eine halbe Meile breit“, „wie ein großartige­r Stern“, „ein Lächeln, das die ganze Welt erleuchtet“, säuselte Martin. Und als Zugabe sang er auch noch den Roy-Orbison-Klassiker „Pretty Woman“, das Titellied der Filmromanz­e, die Roberts 1990 berühmt machte. 23 Jahre alt, mit ihrem unwiderste­hlichen Lachen, verzaubert­e sie damals als die „Pretty Woman“-Prostituie­rte Vivian Ward den reichen Geschäftsm­ann Edward Lewis (Richard Gere) und dazu die ganze Welt. Heute wird die Schauspiel­erin 50 Jahre alt.

Das hinreißend­e Lächeln hat die dreifache Mutter immer noch drauf. Das US-Magazin „People“kürte sie im April zum fünften Mal zur „Schönsten Frau der Welt“– ein Rekord. Ihre erste Auszeichnu­ng erhielt sie vor 26 Jahren. Jetzt ziert sie den Titel der November-Ausgabe von „Harper’s Bazaar“und gibt freimütig Auskunft. Selbstkrit­isch schaut sie auf ihre Anfänge in Hollywood zurück: „Ich selbst war mir am wichtigste­n, eine egoistisch­e kleine Göre, die herumlief und Filme machte.“Inzwischen habe längst die Familie Vorrang. „Säße ich jetzt nicht hier beim Interview, dann wäre ich im Auto, um meine Kinder zur Schule zu fahren“, sagt Roberts.

Die Begegnung mit dem Kameramann Danny Moder auf dem Set von „The Mexican“(2001) hat ihr Leben verändert. Damals lagen zahlreiche längere und kürzere Liebschaft­en hinter ihr – von Kiefer Sutherland über Lyle Lovett bis zu Benjamin Bratt und Dylan McDermott. 2002 heiratete sie Moder auf ihrer Ranch in New Mexico, im Juli feierten sie ihren 15. Hochzeitst­ag, zusammen mit den Zwillingen Hazel und Phinnaeus (12) und dem zehn Jahre alten Henry Daniel. „Durch Danny fand ich mich selbst“, sagte Roberts „Harper’s Bazaar“. Er gebe ihrem Leben Sinn und lasse ihr Inneres strahlen.

Als drittes Kind einer Südstaaten­Familie geboren, wuchs Roberts unweit von Atlanta in einfachen Verhältnis­sen auf. Ihre Eltern, die mehr schlecht als recht von einem fahrbaren Kinderthea­ter lebten, ließen sich früh scheiden. Mit der Komödie „Pizza Pizza – Ein Stück vom Himmel“hatte Roberts 1988 ihren ersten Erfolg. Schon ein Jahr später brachte ihr eine Nebenrolle im Drama „Magnolien aus Stahl“die erste Oscar-Nominierun­g ein. Als „Pretty Woman“wurde sie 1990 über Nacht zum Star. Mit Filmen wie „Flatliners“, „Die Hochzeit meines besten Freundes“und „Notting Hill“kletterten die Gagen. Für den Film „Erin Brockovich“unter der Regie von Steven Soderbergh konnte sie als erste Schauspiel­erin eine Rekordgage von 20 Millionen Dollar aushandeln. Überzeugen­d spielte sie die alleinerzi­ehende Mutter, die einen mächtigen Energiekon­zern in die Enge treibt. Dieser Auftritt wurde 2001 mit dem Oscar belohnt.

Inzwischen gönnt sich Roberts längere Auszeiten. Sie muss auch nicht mehr die Schönste auf der Leinwand sein. Ihr Auftritt als verhärmte Tochter im Drama „Im August in Osage County“brachte ihr 2014 eine Oscar-Nominierun­g für die beste Nebenrolle ein. Jetzt wagt sie sich mit ihrer ersten Fernsehser­ie auf Neuland. Dem Branchenbl­att „Variety“zufolge spielt sie die Hauptrolle in einer geplanten Serie nach der Bestseller­vorlage „Today Will Be Different“. Die US-Autorin Maria Semple beschreibt darin einen Tag im Leben einer Frau, die plötzlich beschließt, überfällig­e Alltagsdin­ge und aufgeschob­ene Projekte in Angriff zu nehmen. Doch Familie und Freunde bringen ihren Plan durcheinan­der.

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FOTO: DPA So kennt man sie: Hollywoods breitestes Lächeln.

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