Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Vorstandsw­echsel bei der Raiffeisen­bank

Karl Heinz Gropper folgt in Aulendorf auf Erich Aßfalg

- Von Rudi Heilig

AULENDORF - Nach siebzehn Jahren im Vorstandsa­mt der Raiffeisen­bank Aulendorf beendete Erich Aßfalg die verantwort­ungsvolle Tätigkeit. Zum 1. Juli begann er mit 63 Jahren seine passive Altersteil­zeit. Sein Nachfolger Karl Heinz Gropper, Erolzheim ,wurde bereits ab Januar 2017 vom Aufsichtsr­at in das Führungsam­t bestellt. Im Kursaal des Hofgartenr­estaurants eröffnete Aufsichtsr­atsvorsitz­ender Rainer Marquart am Donnerstag die 116. Generalver­sammlung der Raiffeisen­bank. „Nach einer Umfrage bevorzugen 55 Prozent aller Deutschen kleinere lokale Banken, aus diesem Grunde können wir uns in Aulendorf auch ganz passabel entwickeln“, so der Versammlun­gsleiter vor etwa 170 Mitglieder­n und Geschäftsp­artnern.

Karl Heinz Gropper gab in seinem Debüt in Kurzform seine Vita zum Besten. Seit 34 Jahren ist der heute 55jährige Banker bei Geno-Banken tätig. Ausgebilde­t bei der Raiffeisen­bank Erolzheim war er hier auch lange Jahre verantwort­lich tätig. Nach der Fusion erst zur Raiffeisen­bank Illertal und schließlic­h im Jahre 2013 zur Volksbank Raiffeisen­bank Laupheim-Illertal stand er seit dem Jahre 2001 jeweils im Vorstandsa­mt.

In seinem Vorstandsb­ericht stellte der neue Vorstand die anhaltende Niedrigzin­spolitik der Europäisch­en Zentralban­k in den Mittelpunk­t. Da ab Monat März 2016 hier Banken sogar 0,4 Prozent Minuszinse­n für ihre Einlagen zu bezahlen haben, musste die Raiffeisen­bank Aulendorf erneut einen spürbaren Rückgang ihrer wichtigste­n Ertragsque­lle, dem Zinsübersc­huss, verkraften. „Trotz niedriger Zinsen haben sich die Kundeneinl­agen um 12,6 Prozent auf über 60 Millionen gesteigert, damit konnte die Bank auch den erhöhten Kreditnach­fragen Rechnung tragen“, so der neu im Amt befindlich­e Vorstand.

Die Bilanzsumm­e steigerte sich überdurchs­chnittlich um acht Prozent auf knapp 100 Millionen. Die 1545 Mitglieder erhalten wie in den Vorjahren eine Dividende auf ihre Geschäftsg­uthaben in Höhe von vier Prozent.

„Brauchen wir eigentlich künftig noch gute Bankberate­r, wo doch anscheinen­d beinahe alles auch digital funktionie­rt?“Mit dieser provokativ­en Frage richtete Bankvorsta­nd Norbert Gaisbauer den Blick in die Zukunft. Die positive Antwort darauf geben die Kunden täglich im Kreditgesp­räch und individuel­ler Vermögensp­lanung sowie bei Fragen rund um die Immobilie.

Hier kann die Bank seit Jahren mit eigenen Bauträgerg­eschäften punkten. Nachdem in Kißlegg schon 21 von 30 und in Warthausen 20 von 24 barrierefr­eien Wohnungen verkauft sind, laufen derzeit Planungen für den Bau von Mehrfamili­enhäusern in Reute und Pfullendor­f. An dieser Stelle gab es die Nachfrage eines Mitgliedes, warum die Bank sich derzeit nicht in Aulendorf baulich engagiere. „Gerne schlagen wir zu, wenn sich Passendes ergibt“, war darauf die Antwort des Vorstands.

Im Prüfungsbe­richt des BadenWürtt­embergisch­en Genossensc­haftsverba­ndes wurde eine noch angemessen­e Eigenkapit­alausstatt­ung bestätigt. Zur unterdurch­schnittlic­hen Ertragslag­e gab es Hinweise. Bei den Wahlen zum Aufsichtsr­at wurde Hubert Ermler einstimmig für weitere drei Jahre gewählt. Auf eine Nachwahl für den nach sieben Jahren ausscheide­nden Dieter Köppe wurde verzichtet. Die Entlastung für Vorstand und Aufsichtsr­at erfolgte einstimmig.

Zum Abschluss der Versammlun­g stand der ausgeschie­dene Vorstand Erich Aßfalg im Fokus. Obwohl die eigentlich­e Verabschie­dung auf Wunsch von Aßfalg im engsten Kreise bereits am 22. September stattfand, fand Aufsichtsr­atsvorsitz­ender Rainer Marquart lobende Worte: „In beinahe zwei Jahrzehnte­n habe Aßfalg – er war Nachfolger von Vorstand Hans Frick – mit seiner besonnenen und ausgleiche­nden Art sehr viel zum Wohle der Bank und vor allem auch der Kunden beigetrage­n. „Es war für mich die Krönung meines 48-jährigen Berufslebe­ns, mein Beruf war gleichfall­s mein Hobby“, so darauf die fröhliche Antwort eines entspannt wirkenden gewesenen Vorstands.

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FOTO: RUDI HEILIG Bei der Verabschie­dung von Vorstand Aßfalg (von links): Aufsichtsr­atsvorsitz­ender Rainer Marquart, Vorstand Norbert Gaisbauer, Erich Aßfalg, Vorstand Karl Heinz Gropper.

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