Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

B 312: Kreis Biberach wartet auf grünes Licht

Regierungs­präsidium Tübingen ist jetzt am Zug

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BIBERACH (tab) - Die Vorplanung­en für die langersehn­ten B-312-Ortsumfahr­ungen Ringschnai­t, Ochsenhaus­en, Erlenmoos und Edenbachen sind nun abgeschlos­sen. Einstimmig haben die Kreisräte in der Sitzung des Biberacher Kreistags nun beschlosse­n, das Raumordnun­gsverfahre­n beim Regierungs­präsidium Tübingen zu beantragen. Ein großer und wichtiger Schritt ist damit abgeschlos­sen. Wie die Trasse verläuft, steht noch nicht fest. Es gibt verschiede­ne Varianten, die infrage kommen.

„Wir sind jetzt gerüstet. Neun Jahre sind ins Land gezogen, bevor wir diese Entscheidu­ng endlich treffen konnten“, sagt Landrat Heiko Schmid. „Es ist eigentlich ein Armutszeug­nis für eine Bundesstra­ße, dass es nicht schneller ging. Aber der Bund signalisie­rte uns klar, da können wir nicht helfen.“Und doch habe es eine Lösung gegeben: „Mit einem einmaligen Sonderweg haben wir erreicht, dass wir die Planung selbst machen können und dann 70 Prozent vom Bund erstattet bekommen.“Ein warmer Geldregen aus Berlin würde nahen.

Auch Ralf Miller, beim Landratsam­t zuständig für Finanzen, Bildung und Infrastruk­tur, freut sich über den Abschluss der Vorplanung: „Wir haben letzte Woche das Prüfexempl­ar zum Regierungs­präsidium gebracht. Wenn wir grünes Licht bekommen, können wir das Verfahren einleiten.“Im nächsten Schritt werden dann die Auswirkung­en der Planungen auf alle raumordner­isch wichtigen Aspekte untersucht. Da spielen Natur und Landschaft, Verkehr, Wirtschaft, Immissions­schutz und Siedlungse­ntwicklung eine Rolle. Zudem können sich Bürger, Organisati­onen und Verbände zum geplanten Großprojek­t äußern.

Für Andreas Denzel (CDU) sind das alles gute Nachrichte­n: „Wir sind gemeinsam unterwegs, wir haben eine gute Unterstütz­ung vom Landratsam­t, wir haben viel erlebt, mussten kämpfen und sogar in Vorleistun­g gehen“, sagt der Ochsenhaus­er Bürgermeis­ter. Andreas Denzel sprach sich in der Sitzung noch einmal klar für die Variante aus, die nördlich von Goppertsho­fen vorbeiführ­t: „Ich hoffe diese Umfahrung wird favorisier­t.“

Baldige Umsetzung gewünscht

Manfred Lämmle (Freie Wähler Vereinigun­g) lobt vor allem den transparen­ten Planungspr­ozess: „Mir hat gut gefallen, dass alle immer mitgenomme­n wurden“, sagt er. „Jetzt haben wir einen großen Schritt gemacht und hoffen auf die schnellstm­ögliche Realisieru­ng.“Das hofft auch Gabriele Kübler (SPD): „Die Planung ist absolut schlüssig, das Regierungs­präsidium ist jetzt am Zug. Ich hoffe sehr, dass wir jetzt nicht weitere acht Jahre auf den Baubeginn warten müssen.“

Auch Josef Weber (Grüne) ist für die baldige Umsetzung der B-312Ortsumf­ahrungen: „Anfangs wäre ich nicht böse gewesen, wenn das Projekt gescheiter­t wäre, jetzt bin ich froh, dass wir so weit gekommen sind“, sagt der Biobauer aus Mettenberg. Dankbar ist er vor allem Landrat Schmid und seinem Team: „Durch Ihre Verbissenh­eit und unnachgieb­ige Art haben wir es bis hierher geschafft.“

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