Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Starke Stimme und Körperspra­che

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der Einleitung vorstellen und zum Schluss nochmal wiederhole­n. „Dann bleiben sie besser hängen“, erklärt Danz. Dabei dürfen sie ruhig etwas zuspitzen: „Also nicht sagen: Mein Thema heute ist Marketing – das interessie­rt keinen.“Eine steile These wie „Onlinemark­eting ist tot“dagegen schon eher.

Die Zuhörer ● schalten schnell ab, wenn sie sich außen vor gelassen fühlen. Um sie aktiv einzubinde­n, eignen sich etwa Fragen ans Publikum, empfiehlt Hertlein. Der Klassiker: Ein Problem schildern und in die Runde fragen: „Wer von Ihnen kennt das?“Dann bittet man um Handzeiche­n. Der Vortragend­e kann auch Zettel verteilen, mit denen Zuhörer sich einbringen können. Eine kreative Variante hiervon ist eine Schneeball­schlacht, erklärt Hertlein. Dabei schreiben Teilnehmer Fragen auf Papier, knüllen es zusammen und werfen die Kugeln

Zuhörer einbinden:

auf die Bühne. Ein guter Einstieg für eine Diskussion­srunde nach dem Vortrag.

Es ruiniert den besten Vortrag, wenn man sich verkalkuli­ert und am Ende alles nur noch schnell herunterra­ttert. Die Dauer des Vortrags muss man daher realistisc­h einschätze­n. Dazu übt man ihn am besten vorher einmal laut vor einem Bekannten – und klickt sich nicht nur durch die Folien. „Man unterschät­zt die Zeit leicht“, warnt Hertlein.

Hier gilt das Motto:

Weniger ist mehr. Man darf den Vortrag nicht eins zu eins auf PowerPoint-Folien übertragen. Sonst hört keiner mehr zu, sondern alle lesen nur mit. „Betreutes Vorlesen“nennt Schilling das. Zwischendu­rch bietet es sich daher an, mal eine schwarze Folie zu zeigen – das zieht die Aufmerksam­keit wieder auf den Sprecher. Auch ein Wechsel zum Flipchart

Dauer realistisc­h abschätzen: Technik:

Nervosität macht vielen bei Vorträgen zu schaffen. Damit die Stimme nicht brüchig und zittrig klingt, hilft es, zum Aufwärmen ein wenig zu summen. Coach Margit Hertlein empfiehlt außerdem, eine Atemübung zu machen und sich beim Ausatmen die Zehen als Ventile vorzustell­en. „Da bläst man dann das Lampenfieb­er raus.“Bei Vorträgen ist aber auch die Körperspra­che wichtig. Keine gute Figur gibt ab, wer etwa die Arme verschränk­t und auf einem Bein steht, erklärt Rhetoriktr­ainer Gert Schilling. Auch mit den Händen herumzufuc­hteln, sieht nicht gut aus. Sie bleiben am besten immer über der Hüftlinie. Hertlein rät, sich einen Stift zu nehmen, um den Händen etwas zu tun zu geben. Keine gute Idee sei es, einen Laserpoint­er zu halten. Denn wenn die Finger vor Aufregung zittern, tut das auch der rote Punkt – und die Nervosität des Redners wird für die Zuhörer nur noch deutlicher sichtbar.

kann Vorträge auflockern, ergänzt Danz. Das Zeichnen auf Papier habe zudem zwei Vorteile: Es wirke lebendiger, als nur die nächste Folie per Knopfdruck aufzurufen. „Und es zwingt einen dazu zu vereinfach­en.“

Vortragend­e ● dürfen den Ausstieg nicht vergessen: „Der erste Eindruck entscheide­t, aber der letzte Eindruck bleibt“, erklärt Schilling. Wichtig für den gelungenen Schlusspun­kt ist, dass Zuhörer die Struktur nachvollzi­ehen können. Hierfür sollte man beim Vortrag einen Bogen spannen. Dazu dient ein Dreischrit­t: Der Redner kündigt zuerst seine Kernpunkte an. Dann geht er sie durch. Und am Ende fasst er sie noch einmal zusammen. „Beim letzten Punkt bricht es dann oft ab“, sagt Hertlein. „Das zerfasert und endet im Larifari.“Kniff für Fortgeschr­ittene: Zum Einstieg eine Geschichte beginnen und sie erst am Schluss des Vortrags auflösen. (dpa)

Ende gut, alles gut:

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