Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Spendenkonto
der Flüchtlingskrise auf die Unterstützung von Hilfsorganisationen angewiesen. Diese sehen die Pläne für das Riesenlager kritisch. „Jede Regierung möchte in so einer Situation die Übersicht behalten, das ist verständlich“, sagt Jean Lieby vom UN-Kinderhilfswerk Unicef im Gespräch mit der „Schwäbischen Zeitung“. „Aus unserer Sicht ist es aber besser, wenn die Lager überschaubar bleiben, aus menschlichen und aus medizinisch-hygienischen Gründen.“Zu letzteren zählt Lieby die höhere Seuchengefahr – sie steigt, je mehr Menschen unter hygienisch schlechten Bedingungen auf engem Raum zusammenleben. Gerade erst hat Unicef gemeinsam mit der Weltgesundheitsorganisation und nationalen Behörden 650 000 Menschen in den Lagern gegen Cholera geimpft.
Schon jetzt ist die Situation in Kutupalong und den übrigen Lagern dramatisch, und täglich kommen dort weitere Neuankömmlinge aus Das Kinderhilfswerk Unicef ist für seine Arbeit in den Rohingya-Flüchtlingslagern auf Spenden angewiesen. Dazu wurde folgendes Aktionskonto eingerichtet:
Unicef
Bank für Sozialwirtschaft IBAN: DE57 3702 0500 0000 3000 00 Spendenstichwort: SZ/Nothilfe Rohingya
Birma an. 60 Prozent der Flüchtlinge sind Kinder, nicht wenige von ihnen haben keine lebenden Angehörigen mehr. Hinzu kommt ein hoher Anteil an Frauen, die in den Lagern der Gefahr sexualisierter Gewalt ausgesetzt sind. Die Sicherheitskräfte in Bangladesch können sie nicht effektiv schützen.
Der Konflikt zwischen der Armee im mehrheitlich buddhistischen Birma und den muslimischen Rohingya war Ende August eskaliert, als Rohingya-Rebellen Soldaten und Polizisten angriffen und Dutzende Sicherheitskräfte töteten. Das Militär reagierte mit Gewalt und löste so die aktuelle Flüchtlingskrise aus. Bei einer Konferenz am vergangenen Montag in Genf hatten Regierungen und andere Geldgeber 290 Millionen Euro für die Krisenhilfe zugesagt – nach Angaben von UN-Organisationen wie Unicef wären zumindest 370 Millionen Euro nötig, um die dringendste Hilfe zu finanzieren.