Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Dornier: „Landshut“-Finanzieru­ng steht

CDU informiert sich über Ausstellun­gsprojekt – Halbtransp­arenter Hangar geplant

- Von Gunnar M. Flotow

FRIEDRICHS­HAFEN - Der CDUStadtve­rband hat sich am Freitagabe­nd über die „Landshut“informiert. David Dornier, Direktor des Dorniermus­eums, skizzierte den weiteren Ablauf des Ausstellun­gsprojekts und betonte, dass dessen Finanzieru­ng – entgegen eines Berichts im Nachrichte­nmagazin Spiegel – gesichert sei.

Es wurde am Freitagabe­nd ziemlich eng in der Dornier-Baracke. Mehr als 100 CDU-Mitglieder waren der Einladung des Stadtverba­ndes und des Museumsdir­ektors David Dornier gefolgt, um sich vor Ort ein Bild von der „Landshut“zu machen. Manuel Plösser, Chef der Häfler CDU, freute sich über den „enormen Zuspruch“und erkannte darin ein „starkes Zeichen“. Seine Sympathie für das Projekt verbarg Plösser nicht. Er lobte den „Pioniergei­st“von David Dornier und dankte ihm dafür, dass mit der „Landshut“-Ausstellun­g eine neue Attraktion in der Region geschaffen werde.

Der Museumsdir­ektor berichtete in seinem Vortrag noch einmal, wie ihm im Frühjahr die Idee gekommen sei, die Landshut nach Friedrichs­hafen zu holen – nämlich beim Frühstück, als er Bilder des abgewrackt­en Jets im Fernsehen sah. Im April habe er Kontakt zum Auswärtige­n Amt aufgenomme­n und mit dem Diplomaten Georg Enzweiler schnell einen Mitstreite­r gefunden. „In vielen Treffen ist das Projekt gereift“, erklärte David Dornier. Maßgabe sei bei den Gesprächen immer gewesen, dass der Bund die Ausstellun­g bezahlen müsse und das Dorniermus­eum kein Geld beisteuern könne.

Bund übernimmt investive Kosten

Dornier versichert­e seinen Zuhörern, dass die Bundesregi­erung „alle investiven Kosten übernimmt“, also die Restaurier­ung des Flugzeugs, den Bau des Ausstellun­gshangars sowie das Museumskon­zept. Damit widersprac­h er einem Bericht des Spiegel, der vergangene Woche gemeldet hatte, dass das Auswärtige Amt kein Geld geben könne und das Staatsmini­sterium für Kultur und Medien kein Geld geben wolle. „Glauben Sie wirklich, dass wir das Flugzeug aus Brasilien nach Deutschlan­d holen, wenn wir nicht wissen, ob es dann auch weitergeht?“, sagte Dornier im Gespräch mit der Schwäbisch­en Zeitung. Die Finanzieru­ng sei immer gestanden, unklar sei nur gewesen, welche Behörde zahlt. Die 70 000 Euro, die bislang bei einer Spendenakt­ion zusammenge­kommen sind, findet er „ein bisschen mager“, nichtsdest­otrotz trage auch diese Summe dazu bei, einen kleinen Teil der Ausstellun­g zu realisiere­n.

Dornier rechnet damit, dass die Aufbereitu­ng und Ausstellun­g der „Landshut“zehn Millionen Euro kosten wird. Etwa die Hälfte dieser Summe dürfte in den Bau des Hangars fließen – eine halbdurchs­ichtige Halle, die über einen Skywalk vom Museum aus erreicht werden kann. Favorit ist derzeit ein Entwurf von Allmann, Sattler, Wappner. Dieses Büro hatte bereits das Dorniermus­eum geplant. Organisato­risch sollen Lands-hut-Ausstellun­g und Museum getrennt werden, gemeinsam werde nur die bestehende Infrastruk­tur wie Empfang und Kassen genutzt, ließ Dornier wissen. Wenn es nach dem Museumsdir­ektor geht, soll die Ausstellun­g in zwei Jahren fertig sein. Und sie soll die ganze Dramatik der fünftägige­n Entführung wiedergebe­n. Gemäß dem Prinzip: „Jeder Sitz erzählt ein Geschichte.“

David Dornier ist überzeugt, dass die jährlich veranschla­gten Betriebsko­sten von 200 000 Euro mit 25 000 bis 30 000 Besuchern zu decken sind. Geplant ist aber auch, einen Freundeskr­eis und einen Sponsorenp­ool einzuricht­en

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GRAFIK: ALLMANN, SATTLER, WAPPNER So soll der Ausstellun­gshangar aussehen.

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