Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Towerstars kassieren unnötige Heimniederlage
Ravensburg lässt beim 1:2 in der Deutschen Eishockey-Liga 2 gegen Crimmitschau zu viele Chancen liegen
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RAVENSBURG - Die Ravensburg Towerstars haben ihr Heimspiel in der Deutschen Eishockey-Liga 2 am Sonntag mit 1:2 gegen die Eispiraten Crimmitschau verloren. Ravensburg dominierte das Spiel streckenweise klar, vergab aber gegen den staken Gäste-Goalie Olivier Roy reihenweise gute Chancen. Crimmitschau präsentierte sich dagegen wesentlich effektiver, nutzte die Ravensburger Abwehrfehler eiskalt aus und markierte fünf Minuten vor Schluss den entscheidenden Treffer.
Die Towerstars waren im ersten Drittel klar spielbestimmend. Zwar galt es schon anfangs, gegen den Tabellensechsten eine Unterzahlsituation zu überstehen, Lukas Slavetinsky saß bereits nach 24 Sekunden in der Kühlbox, aber dann rollte der Ravensburger Angriffszug konstant in Richtung Eispiraten-Gehäuse. Vincenz Mayers Schuss aus kurzer Distanz wehrte Eispiraten-Goalie Olivier Roy stark ab, anschließend verfehlte Adam Lapsansky zweimal das Crimmitschauer Tor ganz knapp (5./9.). Ravensburg spielte ohne David Zucker und Dennis Reimer, aber immer noch mit vier Angriffsreihen, die Eispiraten konnten nur neun Stürmer und fünf Abwehrspieler aufbieten.
Just besorgt die Führung
Die Towerstars ließen zweimal im Powerplay die Scheibe schnell laufen und erspielten sich Chancen beinahe im Zehn-Sekunden-Takt, die Eispiraten-Abwehr wackelte, aber sie fiel nicht. Robin Just scheiterte zweimal mit schnellen Abschlüssen aus dem Slot. Auch im zweiten Unterzahlspiel an diesem Abend ließen die Towerstars kaum eine nennenswerte Gästechance zu. Alles, was durchkam, räumte der Ravensburger Goalie Jonas Langmann sicher ab. Anschließend übernahmen die Towerstars wieder das Kommando, aber der Eispiraten-Kasten blieb zunächst vernagelt. Im dritten Powerplay des Abends schlugen die Towerstars dann zu: Sören Sturm spielte den langen Pass von hinten durch die Mitte, Robin Just nimmt die Scheibe mit und versenkt sie halbhoch im Eispiraten-Kasten zum verdienten 1:0.
Im zweiten Drittel gab es aber gleich die kalte Dusche für die Towerstars. Nach einem klasse Pass von Ossi Saarinen entwischte Patrick Pohl der Ravensburger Abwehr und vernaschte Langmann im Einsgegen-eins zum Ausgleich für die Eispiraten (22.). Die Ravensburger mussten den Rückschlag erst mal verdauen, Crimmitschau war jetzt besser im Spiel und konnte die Partie offener gestalten. Ab der 30. Minute waren aber die Towerstars wieder am Drücker, Svoboda vom rechten (33.) und Mayer vom linken Bullykreis (35.) scheiterten wieder am glänzend aufgelegten Gäste-Goalie. Auch im Powerplay verzweifelten die Ravensburger Stürmer immer wieder an Olivier Roy. Auf der anderen Seite entwischte Robbie Czarnik in Unterzahl, dieses Mal blieb Langmann aber Sieger im Eins-gegeneins-Duell (39.).
Im Schlussdrittel nahmen die Towerstars das Heft zwar wieder in die Hand, Crimmitschau blieb aber immer gefährlich mit Kontern. Saarinen verzog in der 42. Minute völlig freistehend. In der 50. Minute knallte ein Schuss von Eispiraten-Goldhelm Jordan Knackstedt gegen den Pfosten des Ravensburger Tors. Die Towerstars-Abwehr war in dieser Phase nicht sattelfest. Und so war der Führungstreffer für die Gäste nicht unverdient: Pohl spielte links vor dem Tor zur Mitte und Vincent Schlenker trifft zum 2:1 für die Eispiraten (55.). Die Towerstars spielten im Schlussdrittel zu passiv, jetzt fiel es schwer, den Hebel wieder umzulegen. Ehrenberger brachte den sechsten Feldspieler für den Goalie, die Towerstars warfen noch mal alles nach vorne, aber Olivier Roy hielt den Sieg für die Eispiraten fest.
„Wir waren nach dem ersten Drittel noch gut bedient mit nur einem Tor Rückstand“, sagte Crimmitschaus Trainer Kim Collins. „Im zweiten Drittel haben wir uns gesteigert und mehr Chancen kreiert. Unser bestes Drittel war aber das letzte, mit ein bisschen Glück konnten wir das entscheidende Tor erzielen.“Towerstars-Trainer Jiri Ehrenberger sagte: „Wir haben gut angefangen und uns Chancen erspielt. Die Führung war verdient. Im zweiten Drittel waren wir dann nicht mehr so aggressiv.“
Bereits am Dienstag steht für die Towerstars das nächste Heimspiel an, um 18.30 Uhr sind die Heilbronner Falken zu Gast in der Ravensburger Eissporthalle. Ehrenberger hofft da auf die Rückkehr von Reimer und Zucker.