Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Neuer Verteidigungsminister
Einpeitscher von Englands Konservativen folgt auf Fallon
LONDON (AFP) - Nach dem Rücktritt des britischen Verteidigungsministers Michael Fallon wegen Belästigungsvorwürfen ist der Tory-Abgeordnete Gavin Williamson zu seinem Nachfolger ernannt worden. Der 41Jährige führt fortan das Verteidigungsressort, wie das Büro von Premierministerin Theresa May mitteilte. Der Vertraute der Regierungschefin war bei den Konservativen als Einpeitscher zuletzt für die Fraktionsdisziplin im Unterhaus zuständig.
Fallon war am Mittwoch im Zuge immer neuer Vorwürfe gegen britische Politiker wegen sexueller Übergriffe zurückgetreten. Er habe in der Vergangenheit selbst nicht die „hohen Standards erfüllt, die wir an die Streitkräfte anlegen“, erklärte er. Fallon hatte zugegeben, 2002 einer Journalistin bei einem Tory-Parteitag die Hand aufs Knie gelegt zu haben. Medienberichten zufolge könnte es jedoch weitere, bislang nicht öffentlich gemachte Vorwürfe geben.
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BRÜSSEL (dpa) - Die von dem niederländischen Rechtspopulisten Geert Wilders geplante „Islam-Safari“in die Brüsseler Gemeinde Molenbeek ist offiziell verboten worden. Der an diesem Freitag von Wilders und dem belgischen Rechtspopulisten Filip Dewinter geplante Besuch berge die Gefahr schwerer Störungen der Sicherheit und Ordnung, entschied Bürgermeisterin Françoise Schepmans am Donnerstag. Dass Wilders und Dewinter ihren Aufenthalt in der Gemeinde als „Islam-Safari“in „Europas Hauptstadt des Dschihadismus“angekündigt hätten, sei den Bewohnern von Molenbeek gegenüber „beleidigend und diskriminierend“gewesen. Auch die Stadt Brüssel erließ ein Verbot.
Dewinter und Wilders ließen am Donnerstag zunächst offen, ob sie sich an das Besuchsverbot halten wollen. Dewinter hatte zuletzt angekündigt, er werde auch ohne Erlaubnis nach Molenbeek gehen. Wilders schrieb nach der Verbotsverfügung auf Twitter: „Und hiermit ist Molenbeek offiziell zum islamischen Territorium erklärt worden. Feige.“