Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Braith-Grundschule erhält mehr Platz
Gemeinderat beschließt Erweiterungsbau und Sanierung des alten Schulhauses
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BIBERACH - Die seit Längerem unter Raumnot leidende Braith-Grundschule erhält ab 2019 einen Erweiterungsbau auf dem Areal des früheren Braithweg-Kindergartens. Außerdem wird das alte Schulhaus saniert und umgebaut, sobald der Erweiterungsbau fertiggestellt ist. Das hat der Gemeinderat einstimmig beschlossen.
Bereits seit einigen Jahren ist die Raumsituation in der Grundschule mitten in der Biberacher Altstadt angespannt. 160 Kinder besuchen die zweizügige Schule zurzeit. Rund 65 Prozent davon haben einen Migrationshintergrund. Das liegt auch daran, dass im Einzugsgebiet der Schule mehrere Gemeinschaftsunterkünfte für Flüchtlinge liegen. Seit Jahren hat die Braith-Schule deshalb auch eine Sprachvorbereitungsklasse. Spracherwerb und Rechtschreibung, soziales Lernen und gesunde Ernährung sind die drei großen Schwerpunkte in der Schularbeit. Dafür braucht es Platz.
Vor einiger Zeit hat der Gemeinderat beschlossen, dass die Braith- Schule am heutigen Standort bleiben soll. Zugute kam der Stadt dabei, dass sie Grundstück und Gebäude des ehemaligen Kindergartens am Braithweg von der evangelischen Kirchengemeinde kaufen konnte. Der Kindergarten ist im August in die neue Kindertageseinrichtung in der Memelstraße umgezogen. Interimsweise befindet sich am Braithweg nun der DRK-Tafelladen, der aber später in die Kolpingstraße ziehen wird. So kann das frühere Kindergartengebäude abgerissen und an selber Stelle ein Erweiterungsbau für die Braith-Grundschule errichtet werden.
Dieser zweistöckige Neubau wird neben Betreuungsräumen auch einen Hortraum, die Schulbücherei sowie die Mensa samt Küche beherbergen. Die Stadt rechnet dafür mit einer Programmfläche von 417 Quadratmetern und einer Kostenprognose von rund 2,76 Millionen Euro. Vier Architekturbüros sollen in Form einer Mehrfachbeauftragung Entwürfe für den Neubau entwerfen. Gebaut werden soll dieser 2019/20.
Nach der Fertigstellung soll auch das alte Schulhaus saniert und umgebaut werden. Unter anderem sollen Inklusionsräume und ein Konrektorat geschaffen werden. Während der Neubau barrierefrei erstellt wird, soll der Altbau nur über eine Teilbarrierefreiheit verfügen. Der Rat stimmte aber mehrheitlich einem Antrag von Magdalena Bopp (Freie Wähler) zu, zu prüfen, wie auch der Altbau barrierefrei gemacht werden könnte und welche Kosten das verursachen würde. Für die Sanierung des Altbaus gibt es noch keine Kostenprognose. Für Erweiterungsbau und Sanierung hofft die Stadt auf Landeszuschüsse.
Schüler nutzen Brücke
Eine direkte Verbindung beider Gebäude über den Schulhof wird es nicht geben. Dem steht ein privates Wegerecht entgegen, das dort gilt. Die Schüler nutzen deshalb die öffentliche Fußgänger- und Radfahrerbrücke, die dort vor Kurzem erneuert wurde, um von einem Gebäude ins andere zu kommen. Alle Planungen seien mit dem Elternbeirat der Braith-Schule und der Schulleitung besprochen und so akzeptiert wor- den, sagte Oberbürgermeister Norbert Zeidler.
Die CDU sei froh über das Projekt, auch wenn es ein paar Jahre dauern werde, sagte Friedrich Kolesch. „Zusammen mit der Sanierung des Altbaus werden wir sicher über fünf Millionen Euro liegen“, prognostizierte er. Er bat darum, den Architekten als Ziel zu geben, mit den Nebenflächen, die zusätzlich zur Programmfläche erforderlich sind, sparsam zu sein. „Nur dort lassen sich Kosten sparen“, so Kolesch.
„Die Schule erhält künftig ausreichend Platz für ihr vielfältiges Profil“, sagte Gabriele Kübler (SPD). Besonders wichtig sei der Hortraum. Die Schule bekomme durch die Erweiterung mehr Möglichkeiten, die Kinder individuell zu fördern. Magdalena Bopp (Freie Wähler) regte an, ob der Erweiterungsbau nicht in Holzbauweise erstellt werden könnte.
Ein Video dazu gibt es unter www.schwäbische.de/ braithschule- bc