Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Hochkarätiges Klaviertrio gastiert
Langenargener Schlosskonzert am 9. November – Karten gibt es bereits im Vorverkauf
LANGENARGEN (sz) - Nach der erfolgreichen Sommerkonzertreihe im Schloss Montfort werden im November und Dezember nochmals drei hochkarätige Musikveranstaltungen im Rahmen der Langenargener Schlosskonzerte geboten. Der Auftakt zum Winterprogramm erfolgt am Donnerstag, 9. November, um 19.30 Uhr mit einem Kammermusikabend der Extraklasse.
Andrej Bielow, Alexey Stadler und Özgür Aydin lernten sich im Juli 2017 beim Konstanzer Musikfestival kennen, wo sie gemeinsam beim Kammermusikabend sowie als Solisten mit Orchester auftraten. Diese Zusammenarbeit wird nun in Langenargen fortgesetzt, schreibt der Veranstalter in der Vorschau aufs Konzert. Der Geiger Andrej Bielow gastiere weltweit mit namhaften Orchestern wie dem New Japan Philharmonic Orchestra oder der NDR Radiophilharmonie unter Dirigenten wie Kurt Masur, Yan Pascal Tortelier und Christoph Poppen. Er ist unter anderem Preisträger des internationalen „Long Thibaud“-Wettbewerbs in Paris (2002), des „Joseph Joachim“Wettbewerbs in Hannover (2000) und des internationalen „Musikwettbewerbs der ARD“in München (1999). Seit Herbst 2016 ist Bielow Professor an der Musikhochschule Düsseldorf.
Alexey Stadler wurde 1991 in St. Petersburg in eine Musikerfamilie geboren und begann im Alter von vier Jahren mit dem Cellospiel. Als einer der vielversprechendsten Cellisten der jungen Generation veröffentlichte er bereits zwei CDs und ist Gewinner des „TONALi Grand Prix“2012 in Hamburg. Auch er tritt als Solist mit renommierten Orchestern wie dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin, dem Mariinsky Orchester, dem BBC National Orchestra of Wales oder den Münchner Symphonikern auf.
Der türkisch-amerikanische Pianist Özgür Aydin hatte sein großes Konzertdebüt 1997 mit Brahms’ Klavierkonzert Nr. 1 und dem BR-Symphonieorchester. Im gleichen Jahr gewann er den berühmten „Internationalen Musikwettbewerb der ARD“in München und den „Nippon Music Award“in Tokyo – künstlerische Anerkennungen, die ihm seither als Grundlage für eine aktive und facettenreiche internationale Interpretenkarriere dienen. Er wurde in Colorado geboren, seine Eltern stammen aus der Türkei, heute lebt er in Berlin.
In Langenargen präsentieren die drei preisgekrönten Künstler die zwei Klaviertrios in B-Dur und EsDur von Franz Schubert. Nach Beethovens Opus 97 versank die Gattung Klaviertrio für ein Jahrzehnt in Lethargie. Solange, bis Franz Schubert in seinem Todesjahr 1828 sein Es-DurTrio op. 100 im Druck vorlegte. „Wie eine zürnende Himmelserscheinung“ sei es über das damalige „Musiktreiben“hinweggegangen, erinnerte sich noch zehn Jahre später Robert Schumann. Das Es-Dur-Trio entstand im November 1827, in der Zeit der Winterreise, was seinen melodischen Duktus, die harmonischen Abstürze und die existentielle Spannung in fast jedem Takt erklärt. Im Vergleich sah Robert Schumann das Schwesterwerk in B-Dur, D 898, als eher „anmutig, vertrauend, jungfräulich”, während er dem Es-Dur-Trio die Attribute „handelnd, männlich, dramatisch“zuschrieb.
Karten gibt es auch beim Ticketservice von Schwäbisch Media, Telefon 07 51 / 29 55 57 77 und online