Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Engagiert in der Flüchtlingssozialarbeit
Michael Metzger ist seit September der neue „Bufdi“in den Aulendorfer Flüchtlingsunterkünften
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AULENDORF - Auch dieses Jahr haben die Stadt Aulendorf und die Caritas Bodensee-Oberschwaben wieder einen Bundesfreiwilligendienstler (Bufdi) in der Flüchtlingssozialarbeit gesucht und sind mit Michael Metzger aus Konstanz fündig geworden. Der 17-Jährige arbeitet neben den Sozialberatern Sabrina Nestvogel und Fabian Doser im ehemaligen Altenheim St. Vinzenz in Aulendorf und hat sich schon gut in die vielfältigen Aufgaben eingefunden.
„Ich habe nach der 11. Klasse mit der Schule aufgehört und wollte dann einen Freiwilligendienst machen, um die Fachhochschulreife zu erlangen“, erzählt Metzger. Für die Stelle des Bundesfreiwilligen ist er extra von Konstanz nach Aulendorf gekommen. „Ich hatte mich zuerst in Hessen in die Richtung beworben und bin dann zufällig auf Aulendorf gekommen“, so der 17-Jährige weiter. Er hatte schon in Konstanz ehrenamtlich mit Flüchtlingen gearbeitet und so den ersten Kontakt zu Geflüchteten gehabt. Wenige Tage nach seiner Bewerbung Ende Juli sei er gleich zum Bewerbungsgespräch eingeladen worden und habe schließlich die Zusage erhalten. „In und um Konstanz gibt es keine Stelle wie hier. Ich war schon immer politisch interessiert und es war mir ein Anliegen, in dem Bereich der Flüchtlingsarbeit zu helfen“, erläutert der Jugendliche seine Motivation.
Mit viel Schwung in die Aufgaben hineingekommen
„Wir hatten die Stelle relativ lange ausgeschrieben und insgesamt vier Bewerbungen“, berichtet Sabrina Nestvogel. „Michael war der beste Bewerber. Gut fand ich seine Vorerfahrung, dass er eben schon Kontakt zu Flüchtlingen hatte. Und er ist mit viel Schwung gleich in die vielen Aufgaben reingekommen, ich bin begeistert“, so die Flüchtlingssozialarbeiterin weiter. Zu Metzgers Aufgaben gehöre vor allem, die vorläufigen und auch die Anschlussunterbringungen besser kennenzulernen, Botengänge zu erledigen sowie in den Sprechstunden dabei zu sein, um die Geflüchteten mit ihren Problemen kennenzulernen. Einmal in der Woche ist der Bufdi in der Aulendorfer Grundschule in der Hausaufgabenbetreuung tätig und unterstützt zurzeit vier Flüchtlingskinder bei ihren Aufgaben und beim Deutschlernen. „Das läuft eigentlich ganz gut, auch sprachlich wird es immer besser“, ist der Freiwillige zufrieden. Auch die Menschen in den Unterkünften habe er schnell kennengelernt, sie seien ihm alle offen gegenüber gewesen. „Ich hätte mir anfangs eigentlich lieber jemand Volljähriges für den Dienst gewünscht“, gibt Nestvogel zu. Aber im Hinblick auf ihren jungen neuen Kollegen meint sie: „Er ist sehr reif für sein Alter, vernünftig und zuverlässig.“
In Aulendorf hat sich Metzger bereits gut eingelebt. Während des freiwilligen Jahres wohnt er in einer Ferienwohnung in Ebisweiler, am Wochenende ist er in Konstanz und geht nach Möglichkeit seinem Hobby Curling nach. Im vergangenen Jahr wurde er Deutscher U-16-Meister. „Im 2. Halbjahr gibt es ein Projekt für den Bufdi, das er selbstständig erarbeitet. Und im nächsten Jahr kommt ja der Familientreff hierher, da werden bestimmt auch noch Aufgaben dazukommen“, sagt Nestvogel über den Freiwilligendienst. Nach dem Jahr will Metzger eine Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker beginnen.