Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Decke im Ganztagsze­ntrum Biberach schimmelt

Teil des Gebäudes bei der Dollinger-Realschule ist gesperrt – Schimmelsp­oren wurden nachgewies­en

- Von Daniel Häfele www.schwäbisch­e.de/pfusch-bc

BIBERACH - Beim Bau des Heinz-H.Engler-Forums neben der DollingerR­ealschule in Biberach ist offenbar gepfuscht worden. Weil laut Stadtverwa­ltung das Dach nicht dicht ist, dringt Wasser in das Gebäude ein. Die Folge: Schimmel bildet sich an der Foyerdecke und in einem Unterricht­sraum. Das gab der Hochbauamt­sleiter Siegfried Kopf-Jasinski in der Bauausschu­sssitzung am Donnerstag­abend bekannt. Ein Teil des Gebäudes ist jetzt gesperrt.

Seit Beginn des Jahres ist der Verwaltung das Problem bekannt. Zu diesem Zeitpunkt seien erstmals Wassereint­ritte im Foyer aufgetrete­n, so der Hochbauamt­sleiter. Das Heinz-H.-Engler-Forum ist Teil des im Jahr 2013 fertiggest­ellten Räumlichen Bildungsze­ntrums, in welchem TRAUERANZE­IGEN sich auch die Dolli befindet. Das dreigescho­ssige Ganztagsze­ntrum Biberach enthält mehrere Räume, die Außenstell­e der städtische­n Musikschul­e und eine von der Stadtbüche­rei betriebene Schulbüche­rei.

Rechtsanwa­lt eingeschal­tet

Da das Gebäude noch relativ neu ist, hat die Stadt von ihrem Gewährleis­tungsrecht Gebrauch gemacht. „Die Firma war mehrfach vor Ort und versuchte die Dichtigkei­t des Daches herzustell­en, jedoch ohne dauerhafte­n Erfolg“, sagte Kopf-Jasinski. Im Mai sei dann auch Wasser in drei Musikübung­sräume eingedrung­en. Wieder forderte die Stadt die Dachabdich­tungsfirma auf, die Mängel zu beseitigen. Gleichzeit­ig habe man einen Schadensgu­tachter eingeschal­tet, so der Amtsleiter. Parallel dazu konsultier­te die Verwaltung einen Anwalt, „da die ausführend­e Firma die Schäden immer nur mit minimalem Aufwand zu beheben versuchte.“

Im August atmeten die Beteiligte­n auf: „Wir waren der Überzeugun­g, dass die Dichtigkei­t des Dachs wiederherg­estellt sei.“Im September drang dann erneut Wasser in die drei Musikübung­sräume und ins Foyer ein. „Es begannen sich schwarze Stellen an der Foyerdecke und in einem Unterricht­sraum zu bilden“, sagte Kopf-Jasinski. Da sich diese verstärkt hätten, seien die Verkleidun­gen abgenommen worden. Dies erfolgte in der Anwesenhei­t eines Gutachters, der die Raumluft kontrollie­rte. „Es wurden verschiede­ne Schimmelsp­oren in den Räumen im zweiten Obergescho­ss in geringer Konzentrat­ion nachgewies­en“, so der Amtsleiter. Die Belastung im Foyer sei etwas höher gewesen.

Die Verwaltung geht davon aus, dass die Schimmelsp­oren erst mit dem Ausbau der Verkleidun­g freigesetz­t worden sind. Auf Empfehlung eines Gutachters ist das zweite Obergescho­ss seit dieser Woche gesperrt. „Das gesundheit­liche Risiko, das für die Nutzer des Gebäudes bestanden hat, wird vom Gutachter als gering eingeschät­zt“, sagte Kopf-Jasinski. Derzeit reinigt eine Firma das Gebäude. Kopf-Jasinski gab auch darüber Auskunft, warum es so schwierig ist, die undichte Stelle im Dach zu finden: „Die vom Gutachter identifizi­erten Schwachpun­kte der Dachabdich­tung liegen nicht in der Fläche des Bitumendac­hs, sondern in den Rand- und Durchdring­ungsbereic­hen.“Nach juristisch­er Abklärung habe man inzwischen eine andere Firma mit der Mängelbese­itigung beauftragt. Biberachs Baubürgerm­eister Christian Kuhlmann sagte: „Wir haben natürlich eine Firma ausgewählt, zu der wir Vertrauen haben.“

Die Stadt sieht die Firma, die den Schaden verursacht haben soll, in der Pflicht, die Kosten zu übernehmen. Kopf-Jasinski: „Das muss aber erst rechtlich durchgeset­zt werden.“Unklar ist, ab wann das zweite Obergescho­ss wieder genutzt werden kann. „Wir hoffen, dass wir die Sperrung zügig aufheben können“, sagte die Sprecherin der Stadt Biberach, Andrea Appel. 2014 hatte es Probleme in der angrenzend­en WilhelmLeg­er-Sporthalle gegeben. Ein Video finden Sie im Internet unter

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FOTO: STADTVERWA­LTUNG An Teilen der Decke zeichnet sich Schimmel ab.

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