Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

DNA-Material gesichert

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Porta Westfalica und Osnabrück sind für die Fahnder des LKA wegen Gebrauchtw­agenkäufen durch das Trio dort von besonderem Interesse. Hier dürften die drei nach Angaben des LKA besonders häufig gewesen sein.

Dritte Generation

Garweg, Klette und Staub gehören zur sogenannte­n dritten Generation der RAF. Sie wurde aktiv, als zentrale Figuren wie Andreas Baader und Ulrike Meinhof längst tot waren. Auf ihr Konto sollen mehrere Morde gehen, so an Deutsche-Bank-Chef Alfred Herrhausen im Jahr 1989 und Treuhand-Chef Detlev Karsten Rohwedder (1991). Mit Terror haben die jüngsten kriminelle­n Machenscha­ften des Trios wohl nichts mehr zu tun, eher mit der Altersvors­orge. „Das Leben in der Illegalitä­t ist wesentlich teurer als ein legales Leben“, sagte Ex-Terrorist Peter-Jürgen Boock vor Kurzem dem Nachrichte­nmagazin „Der Spiegel“. Die Beute aus allen Überfällen zusammen soll bei etlichen Hunderttau­send Euro liegen.

Mit falschen Pässen ausgestatt­et gehen die „RAF-Rentner“nach Vermutung Wegen einer Serie von Raubüberfä­llen in Norddeutsc­hland läuft die Fahndung nach den ehemaligen RAF-Terroriste­n Burkhard Garweg, Daniela Klette und Ernst-Volker Staub. In Stuhr bei Bremen, Wolfsburg, Hildesheim und Cremlingen bei Braunschwe­ig sicherten die Fahnder belastende­s DNA-Material.

30.9.2011: Bei einem Überfall auf einen Supermarkt in Celle werden bis zu 100 000 Euro erbeutet.

24.12.2012: 135 000 Euro fallen den Tätern bei einem Überfall auf einen Supermarkt in Stade in die Hände.

23.8.2014: Bei einem Supermarkt­überfall in Elmshorn fliehen die Täter mit 46 000 Euro.

2.1.2015: In Osnabrück kassieren Räuber beim Überfall auf einen Supermarkt 60 000 Euro.

6.6.2015: An einem Supermarkt in Stuhr nehmen die Täter einen mit rund einer Million Euro beladenen Geldtransp­orter unter Beschuss, am Ende müssen sie ohne Beute fliehen.

19.10.2015: Bei einem Überfall auf einen Einkaufsma­rkt in Northeim erbeuten die Täter gut 50 000 Euro.

28.12.2015: Erfolglose­r Überfall auf einen Geldtransp­orter in Wolfsburg-Nordsteimk­e.

7.5.2016: Mit leeren Händen müssen die Täter nach einem Überfall auf einen Geldboten an einem Einkaufsma­rkt in Hildesheim-Bavenstedt abziehen.

25.6.2016: Mit einer Panzerfaus­t und einem Automatikg­ewehr bewaffnet überfallen zwei Männer und eine Frau einen Geldtransp­orter und ein Geschäft in Cremlingen. Die Beute soll mehrere Hunderttau­send Euro betragen. (dpa)

der Fahnder keiner geregelten Arbeit nach, womöglich haben sie Unterstütz­er. Ihre Lebensgesc­hichte und ihre Kontakte aber bleiben für die Ermittler trotz aller bisheriger Erkenntnis­se nebulös. „Die sind wie vom Erdboden verschluck­t, hoch profession­ell“, meint ein Beamter.

Mit den relativ aktuellen Fahndungsb­ildern aber bestehe laut LKA die Möglichkei­t, dass sie anhand ihrer Gesichter von der Öffentlich­keit erkannt werden können. Wo auch immer sich die Ex-RAF-Mitglieder auch aufhalten.

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