Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Hohe Besucherzahlen beim ersten Tag der Vesperkirche
Die Arbeitsgemeinschaft christliche Kirchen lädt in Biberach zum Essen in das Martin-Luther-Gemeindehaus ein
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BIBERACH - Miteinander Essen, ins Gespräch kommen oder einfach nur Zeit verbringen: Auch in diesem Jahr gibt es wieder eine ökumenische Vesperkirche in Biberach. Täglich werden dort ab 12 Uhr zwei verschiedene Mahlzeiten angeboten.
Gegen 12.30 Uhr gibt es am Montag bei Hubert Hagel und Pfarrer Ulrich Heinzelmann kein Halten mehr: Die Freude über die hohe Besucherzahl ist groß. „Ich bin richtig happy“, sagt Heinzelmann. Die Vesperkirche in Biberach kann am ersten Tag in diesem Jahr mehr als 120 Besucher verzeichnen. „Letztes Jahr waren am Montag rund 80 Leute da“, sagt Hubert Hagel, der die Vesperkirche mit organisiert. „Mit so einem Zuwachs haben wir nicht gerechnet“. Vor allem, da die Vesperkirche in diesem Jahr nicht in der Spitalkirche stattfindet, sondern erstmals im Martin-Luther-Gemeindehaus. „Wir sind uns nicht sicher, wie viele Menschen den Weg hierher finden“, sagt Pfarrer Heinzelmann vor Beginn der Veranstaltung. „Das Gemeindehaus liegt 500 Meter vom Stadtkern entfernt.“Eine Verlegung der Vesperkirche in das Gemeindehaus sei notwendig gewesen, da die Stadtkirche saniert und deshalb die Spitalkirche vermehrt genutzt werde.
Ein Ort der Begegnung
Bereits seit 2003 gibt es in Biberach eine Vesperkirche. Das Angebot und auch die Nachfrage ist seitdem stetig gewachsen. Besonders wichtig ist Pfarrer Ulrich Heinzelmann dabei das Miteinander. „Die Vesperkirche ist ein Ort der Begegnung.“Sowohl ältere Menschen als auch Bedürftige hätten hier die Möglichkeit, in Gemeinschaft zu essen.
Das lobt auch eine Besucherin der Vesperkirche: „Ich komme hier immer mit Menschen zusammen. Das ist schön.“Und auch das Essen schmecke ihr heute wieder gut, merkt sie an. Am ersten Tag der Vesperkirche gibt es Fleischküchle mit Gemüse und Kartoffelpüree und alternativ Spaghetti mit Gemüsebolognese, Parmesan und Salaten. Jeden Tag gibt es ein Gericht mit Fleisch und eines ohne. Getränke sind im Preis enthalten. Dank einer Spende können die Veranstalter der Vesperkirche in diesem Jahr auch einen Nachtisch anbieten. Die Mahlzeit kostet pro Person einen Euro. Wer kann, darf auch gerne mehr geben. Laut Hubert Hagel seien mit 4,50 Euro die Selbstkosten gedeckt. An diesem Montag sind viele Besucher gekommen, die nicht mehr als ein oder zwei Euro für das Essen bezahlen können. „Die Aktion kommt also wirklich bei den Bedürftigen an, das freut uns“, sagt Hubert Hagel, der die Kasse der Vesperkirche betreut.
Noch größer ist allerdings seine Freude darüber, dass die Vesperkirche so gut besucht ist. „Ich denke darüber nach, für morgen mehr Essen zu bestellen“, sagt Hagel. „Wer weiß, wie viele Leute dann kommen.“Außerdem sollen noch weitere Tische und Stühle aufgebaut werden, damit alle Besucher einen Platz finden.
Noch bis Samstag,
18. November, öffnet die Vepserkirche täglich ab 12 Uhr zum gemeinsamen Mittagessen. Ein Video hierzu finden Sie unter