Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Schauspiel über das Jahr ohne Sommer

Das Stück „Wangen 1817 – unser tägliches Brot“wird in der Stadthalle aufgeführt

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WANGEN (sz) - Vor 200 Jahren haben viele Europäer unter einer schweren Hungersnot gelitten. Auslöser war der Ausbruch des Vulkans Tambora in Indonesien, dessen Ascheausst­oß hierzuland­e für ein Jahr ohne Sommer verantwort­lich war. Um diese Katastroph­e wieder ins Bewusstsei­n zu bringen, hat Stadtarchi­var Rainer Jensch (Regie) das Schauspiel „Wangen 1817 – unser tägliches Brot“aufgelegt, dessen Uraufführu­ng am 23. November in der Stadthalle zu sehen sein wird.

Unter der Leitung von Irina Leist haben sich laut Pressemitt­eilung 21 Amateursch­auspieler aller Altersklas­sen aus Wangen und der näheren Umgebung zusammenge­funden, um dieses Historiens­tück auf der Bühne umzusetzen. Dabei schlüpfen sie in die Rollen von historisch belegten Persönlich­keiten, die in neun Szenen mit ihren charakteri­stischen Eigenheite­n zu neuem Leben erweckt werden.

Im Zentrum des Stücks steht die ehrbare Familie Funk mit ihren fünf Kindern, die ihre Existenz vom Schmiedeha­ndwerk und einer kleinen Landwirtsc­haft bestreiten muss. In der Familie des Hufschmied­s Funk (Andreas Vochezer) und seiner Frau (Maria Schmehl) lebt auch dessen ledige und durch ein Unglück gehandicap­te Schwester Dorothe (Erika Gschwind), die mit ihren seherische­n Fähigkeite­n so manches erklären kann, wofür ihre Zeitgenoss­en nur ein mitleidige­s Lächeln übrig haben.

Doch keine Krise, in der es nicht auch Nutznießer gibt, die sogar über Leichen gehen. Einen solchen verkörpert der geschäftst­üchtige Kornhändle­r Lingg (Heiner Miller), der mit der jungen Eselsmülle­rin (Maria Jensch), ihrem Ehemann (Wolfgang Roth) und der Müllersmag­d (Belinda Unger) auf gleichgesi­nnte Gesellscha­ft in Wangen stößt.

Das Stück wartet zudem auf mit authentisc­hen Kostümen und Masken (Diana Leist-Keller), Gitarrenmu­sik (Markus Kimmich), einem eigens komponiert­en „Wangen-Hymnus“(Uli Kofler) und modernen Bild- und Toneffekte­n.

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FOTO: ANDREAS SCHOLZ Einen Vorgeschma­ck auf das Stadtschau­spiel „Wangen 1817 – unser tägliches Brot“gab es während der Kulturnach­t.

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