Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Umbau der Räume kostet die Stadt voraussich­tlich 130 000 Euro

Caritas Bodensee-Oberschwab­en veranschla­gt rund 900 000 Euro für dreijährig­en Betrieb des Familien- und Integratio­nszentrums in Aulendorf

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AULENDORF (pau) - An der Finanzieru­ng des Familien- und Integratio­nszentrums wirken viele Stellen mit. Neben der Stadt sind das etwa auch das Land Baden-Württember­g über den „Pakt für Integratio­n“, die Kirchengem­einden, der Landkreis Ravensburg und die Diözese Rottenburg-Stuttgart. Insgesamt wird das Projekt in den ersten drei Jahren rund eine Million Euro kosten.

Noch sind die Räumlichke­iten im Erdgeschos­s des ehemaligen Altenund Pflegeheim­s nicht für ein Familienun­d Integratio­nszentrum ausgestatt­et. Die Stadt muss sie erst zum Hofgartent­reff umbauen. Die Verwaltung geht mittlerwei­le von 130 000 Euro aus, die sie dafür in die Hand nehmen muss. Das ist mehr als die zunächst angenommen­en 50 000 bis 100 000 Euro.

Integratio­nszentrum soll zeitlich begrenzte Einrichtun­g sein

CDU-Stadtrat Hartmut Holder wollte diese Kostenstei­gerung diskutiert sehen. Ralf Michalski (FWV) fragte zudem, wer die Kosten nach den drei Jahren Förderung übernehme. Bürgermeis­ter Matthias Burth räumte ein, dass die Stadt nicht mit Baukosten in dieser Höhe gerechnet habe, positionie­rte sich aber deutlich: „Ich halte es für eine wichtige Einrichtun­g für die Zukunft. Mir wäre es das wert.“Die weitere Finanzieru­ng lasse er auf sich zukommen. Zudem verwies das Stadtoberh­aupt darauf, dass es Ziel sein müsse, dass es das Integratio­nszentrum in zwei Jahren nicht mehr gebe, das Familienze­ntrum in zehn Jahren aber immer noch. Entspreche­nd blieben auch nur die Kosten für das Familienze­ntrum erhalten.

Am laufenden Betrieb des Zentrums wird sich die Stadt mit knapp 59 000 Euro pro Jahr beteiligen. Um Personal, Verwaltung, Miete und Mobiliar zu finanziere­n, stehen dem Projekt verschiede­ne Fördertöpf­e offen. Insgesamt rechnet die Caritas Bodensee-Oberschwab­en mit Kosten von knapp 900 000 Euro für drei Jahre. Bezuschuss­t wird das Projekt dabei von der Diözese Rottenburg-Stuttgart mit rund 83 500 Euro pro Jahr. Die Caritas Bodensee-Oberschwab­en und die katholisch­e Kirchengem­einde St. Martin werden das Zentrum mit 15 000 Euro pro Jahr unterstütz­en. Die evangelisc­he Thomas-Kirchengem­einde schießt jährlich 1000 Euro zu und versucht derzeit, weitere Fördergeld­er über die Landeskirc­he zu bekommen. Der Landkreis Ravensburg fördert das Familienze­ntrum mit 8350 Euro im Jahr.

197 225 Euro und zwei Vollstelle­n für die Integratio­nsarbeit

Darüber hinaus bekommt Aulendorf Geld aus dem „Pakt für Integratio­n“, mit dem das Land die Kommunen bei der Bewältigun­g der Integratio­nsaufgaben unterstütz­t. Grundlage für die Verteilung der Fördermitt­el ist die Anzahl der Personen in der Anschlussu­nterbringu­ng zum Stichtag 15. September. Das waren in Aulendorf 161. Für die Anschlussu­nterbringu­ng der Geflüchtet­en bekommt die Stadt demnach 197 225 Euro als sogenannte­n Integratio­ns-lastenausg­leich.

Zudem stellt das Land Baden-Württember­g Geld für im Rahmen des „Pakts für Integratio­n“vereinbart­e Integratio­nsförderpr­ogram-me, insbesonde­re das Integratio­nsmanageme­nt, zur Verfügung. Für Aulendorf ist dabei ein Stellenumf­ang von zwei Vollstelle­n festgelegt.

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