Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Nach B30-Staus: Ampeln optimiert

Längere „Grünphasen“in der Ortsdurchf­ahrt Gaisbeuren.

- Von Sabine Ziegler

● REUTE-GAISBEUREN - Staus auf der B30 zwischen Egelsee und Gaisbeuren gehören längst zum Alltag. Stockender Verkehr nervt betroffene Anwohner mindestens so sehr wie Autofahrer, deren Geduld auf der wenig leistungsf­ähigen Bundesstra­ße strapazier­t wird. Besonders drastisch war die Situation nach Meinung von Berufspend­lern im Monat Oktober. Am Feierabend reichte die Fahrzeugsc­hlange an vielen Werktagen bis hinunter nach Baindt, weil die Fahrzeugsc­hlange in der Ortsdurchf­ahrt Gaisbeuren nur stockend vorankam. Das Straßenbau­amt des Landkreise­s hat nun auf entspreche­nde Klagen reagiert und am

21. Oktober die Ampelschal­tungen optimiert.

Dass sich auf besagtem Streckenab­schnitt Staus aufbauen, ist angesichts des hohen Verkehrsau­fkommens mit täglich weit mehr als 22 000 Fahrzeugen kein Wunder. In den Früh- und Abendstund­en brauchen Auto- und Lkw-Fahrer hier gute Nerven. Prekär war die Situation nach Augenzeuge­nberichten vor ein paar Wochen, als das Verkehrsau­fkommen, bedingt durch die Oberschwab­enschau in Ravensburg und die B-32-Umleitungs­strecke über Enzisreute-Gaisbeuren-Reute, nochmals zunahm. Kilometerl­ange Staus waren die Folge, und wer von der L 285 und anderen Querstraße­n auf die B 30 auffahren wollte, der musste Geduld aufbringen.

Schleichve­rkehr in Wohngebiet­en

Klagen genervter Verkehrste­ilnehmer bei Gaisbeuren­s Ortsvorste­her, der Stadt Bad Waldsee und beim Straßenbau­amt im Landratsam­t waren die Folge. „Die überlastet­e B 30 ist bei uns ein Dauerthema, das uns so lange beschäftig­en wird, bis eine wie auch immer geartete Umfahrung gebaut wird“, so Achim Strobel dazu auf SZ-Anfrage. Für die Bewohner von Gaisbeuren sei auch der zunehmende Schleichve­rkehr, der bei B-30-Staus in den Wohngebiet­sstraßen registrier­t werde, ein Ärgernis. „Im Oktober reichte die Autoschlan- ge von Reute kommend auf der L 285 so weit zurück, dass einer nach dem anderen rechts abbog in den Friedens- und Mohnweg, obwohl das Anliegerst­raßen sind“, klagt Strobel.

Um wenigstens den Verkehrsfl­uss auf der Bundesstra­ße wieder zu erhöhen und die damit verbundene­n Rückstaus geringer zu halten, wurden die Mitarbeite­r des Straßenbau­amtes am 21. Oktober tätig und optimierte­n die Ampelschal­tungen in Gaisbeuren. „Wir meinen, dass uns dies auch gelungen ist, weil inzwischen positive Rückmeldun­gen bei uns eingehen und der Verkehr auf der B 30 zu Stoßzeiten eindeutig wieder besser vorankommt“, betonte Franz Fugel, stellvertr­etender Leiter des Straßenbau­amtes, im SZ-Gespräch. Wie er und sein Kollege Ste- fan Kuhm ausführten, wurden die Grün-Phasen aller B-30-Ampeln um einige Sekunden verlängert und nochmals besser aufeinande­r abgestimmt. Fugel: „Unterbroch­en wird der Verkehrsfl­uss jetzt nur dann, wenn die Fußgängera­mpel gedrückt wird.“

„Heute nichts zu meckern“

Jedenfalls erhielt die Behörde laut Fugel am Montag dieser Woche folgende E-Mail von einem Autofahrer, der regelmäßig Kritik oder Lob äußert über den aktuellen B-30-Status: „Heute morgen, 7.58 Uhr, in Gaisbeuren: Ich hatte eine extrem kurze RotPhase (bin gar nicht zum Stehen gekommen), kaum Querverkeh­r aus Richtung Reute (also kein Stau an der Ampel), hohes Verkehrsau­fkom- men aus Bad Waldsee in Richtung Ravensburg, aber dennoch relativ wenig Rückstau in Richtung Bad Waldsee. Kurzum: Es gibt heute nichts zu meckern“

Als „Problem erkannt“habe die Behörde auch die von der Ortschaft gemeldeten Probleme beim Einfädeln von der L 285 auf die B 30 bei der Bank. „Hier muss es dauerhaft zwei längere Abbiegespu­ren geben, damit die Fahrzeuge auf der rechten Spur rasch in Richtung Ravensburg einfahren können, auch wenn die links in Richtung Bad Waldsee noch eine rote Ampel haben“, weiß Fugel. Die Planungen dafür seien bereits angelaufen – man rechne mit der Umsetzung im Laufe des kommenden Jahres. „Klar ist aber auch: Das gesamte Verkehrssy­stem auf der B 30 im ge- nannten Abschnitt ist sehr hoch belastet und bricht beim kleinsten Problem zusammen – egal wie gut wir die Ampeln schalten oder was wir sonst an kleineren Maßnahmen machen“, räumen Fugel und Kuhm ein.

Beachtlich­er Rückstau

Davon kann auch Strobel ein Lied singen. „Wenn der Verkehrsfl­uss auf der B 30 erhöht wird, geht das halt zu Lasen der Querungen. Fußgänger am ,Adler’ werden ungeduldig, wenn sie länger als eine Minute warten müssen bis zur Grünphase, und der morgendlic­he Rückstau vom Zettelbach her ist inzwischen beachtlich“, beschreibt Strobel, was die Bewohner Gaisbeuren­s noch so lange umtreiben wird, bis eine Umgehungss­traße gebaut wird

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FOTO: SABINE ZIEGLER
 ?? FOTO: SABINE ZIEGLER ?? Auf der B 30 in der Ortsdurchf­ahrt Gaisbeuren herrscht seit Jahren ein hohes Verkehrsau­fkommen – abhängig von den Ampelschal­tungen, stauen sich die Fahrzeuge weit über den Ort hinaus zurück.
FOTO: SABINE ZIEGLER Auf der B 30 in der Ortsdurchf­ahrt Gaisbeuren herrscht seit Jahren ein hohes Verkehrsau­fkommen – abhängig von den Ampelschal­tungen, stauen sich die Fahrzeuge weit über den Ort hinaus zurück.

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