Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Wohlgefühl im Winter – auch ohne wärmende Socken

Damit die kommenden Monate nicht an der Haushaltsk­asse zehren, geben Experten Tipps für günstiges Heizen

- Von Simone Andrea Mayer

BERLIN/FRANKFURT (dpa) – Den meisten Menschen ist der Komfort und das Wohlfühlge­fühl ihr Geld wert: Sie drehen die Heizung an kalten Herbst- und Wintertage­n lieber auf, statt mit dicken Socken und wärmenden Pullis in der Wohnung zu sitzen. Dabei ließe sich so mancher Euro Heizkosten einfach, ohne Aufwand und vor allem ohne Komfortver­lust einsparen – wenn man diese einfachen Heiztipps umsetzt:

Temperatur senken: Sogeannte

„Frostbeule­n“haben natürlich eine höhere Wohlfühlte­mperatur. Aber Experten wie zum Beispiel die Hessische Energiespa­r-Aktion empfehlen folgende Temperatur­en in den Wohnräumen: In Küche und Wohnzimmer 20 Grad, im Badezimmer 21 Grad und im Schlafzimm­er 14 bis 16 Grad. Das eine Grad hin oder her kann tatsächlic­h bares Geld wert sein: Wer seine persönlich­e Einstellun­g schon um ein Grad senkt, kann sechs Prozent Energie einsparen.

Das Umweltbund­esamt rät zu ähnlichen Temperatur­en: 20 bis 22 Grad im Wohnraum, in der Küche aber reichten rund 18 Grad. Dafür könnten es im Schlafzimm­er zum Wohlfühlen auch 17 bis 18 Grad sein. Ein Extra-Tipp: Nachts, wenn man unter der warmen Bettdecke liegt, die Temperatur noch weiter absenken. Vier bis fünf Grad können es in

Wohn- und Arbeitsräu­men gut sein – aber nicht mehr. Sonst verursacht das Wiederaufh­eizen am Morgen zu hohe Kosten.

Es gibt aber noch einen weiteren guten Grund, warum man es mit dem vermeintli­chen Sparen auch nicht übertreibe­n sollte: Dreht man die

Heizung zu Hause tagsüber länger ab, zum Beispiel während der Arbeitszei­t, kühlen die Außenwände deutlich ab. Das führt laut Bundesverb­and öffentlich bestellter und vereidigte­r sowie qualifizie­rter Sachverstä­ndiger zu einem unbehaglic­hen Raumgefühl. Und das lässt ei-

nen am Abend die Heizung höher aufdrehen, als es eigentlich erforderli­ch wäre.

Heizkörper freihalten: Die Luft ● am Heizkörper muss im Raum zirkuliere­n können, nur dann kann sich die Wärme auch verteilen. Darauf weist das Umweltbund­esamt hin. Daher zum Beginn der Heizperiod­e am besten prüfen, ob Möbel, Vorhänge oder sonstige Wohnaccess­oires diese verdecken.

Stoßlüften: Es leuchtet ein: Ist

● das Fenster offen bei zugleich geöffneter Heizung, entweicht wertvolle Wärme ins Freie. Doch wie lüftet man richtig, damit die Luft im Raum frisch ist und zugleich so wenig wie möglich Wärme entweicht? Am besten klappt das mit dem Stoßlüften mehrmals am Tag bei ausgeschal­teter Heizung, erklärt die Hessische Energiespa­r-Aktion. Die Luft – und mit ihr Feuchtigke­it und Gerüche – entweicht dabei vollständi­g innerhalb von fünf bis zehn Minuten durch das Öffnen von gegenüberl­iegenden Fenstern und Türen, so dass Durchzug entsteht.

Wenn man hingegen durch gekippte Fenster lüftet, dauert der Luftaustau­sch nicht nur länger. Sondern die Wärme der Heizkörper wird in dieser Zeit auch nicht im Raum zirkuliere­n, sondern direkt zum Fenster entweichen. Zugleich kühlen beim langen Lüften die Wände und Fensterlai­bungen aus – ihr Erwärmen frisst zusätzlich­e Heizenergi­e und wertvolle Euros.

Türen schließen: Die Idee

● klingt gut: Ist es in einem Raum zu warm, einfach die Tür zum kalten Nebenraum öffnen und diesen so mit beheizen statt die wertvolle Energie wegzulüfte­n. Doch Experten raten davon ab, denn das kann wirklich hohe Folgekoste­n bedeuten. Die warme Luft transporti­ert auch Feuchtigke­it in das kühlere Zimmer, wo diese an den kalten Wänden kondensier­en. Der Putz durchfeuch­tet, Schimmelbi­ldung ist möglich.

Heiztipps des Umweltbund­esamts unter www.umweltbund­esamt.de/ themen/ richtig- heizen; Tipps des Bundesverb­ands öffentlich bestellter und vereidigte­r sowie qualifizie­rter Sachverstä­ndiger unter http:// dpaq. de/ 2qEMc

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FOTOS: CHRISTIN KLOSE/ DPA Socken anziehen oder ein paar Tipps beachten: Die Wohnung mollig warm zu heizen, kostet viel Geld, wenn man nicht weiß, wie es geht.
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Es muss nicht die Höchststuf­e sein: Eine angenehme Raumtemper­atur für Küche und Wohnzimmer liegt bei 20 Grad.

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