Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Kampf für Radweg landet beim Regierungspräsidium
Bürgermeister wollen Straße zwischen Bergatreute und Baienfurt für Radfahrer sicherer machen
BERGATREUTE (sz) - Er will Sicherheit für Radfahrer und kämpft gegen Windmühlen. Doch Bergatreutes Bürgermeister Helmfried Schäfer will nicht aufgeben. Seit 13 Jahren setzt er sich für einen Radweg entlang der Landesstraße zwischen Bergatreute und Baienfurt ein. Nach einem tödlichen Unfall und einem Bericht der „Schwäbischen Zeitung“hatten Vertreter des Landesverkehrsministeriums im September zwar mit Schäfer gesprochen, dieser Termin habe jedoch kein Ergebnis gebracht, sagt der Bürgermeister.
Viele Laster, fast keine Geschwindigkeitsbegrenzung und bereits einige schwere Unfälle: Die Landesstraße zwischen Bergatreute und Baienfurt ist eine Gefahrenquelle, die entschärft werden muss – das steht für Helmfried Schäfer schon lange fest. Die Buswartehäuschen bei Bolanden seien in den vergangenen Jahren viermal von Autofahrern über den Haufen gefahren worden. Nachdem im Juli dieses Jahres ein Fahrradfahrer bei einem Unfall tödlich verletzt wurde, hat Schäfer an den baden-württembergischen Verkehrsminister Winfried Hermann geschrieben. Die Antwort: Ein Radweg entlang der L 314 sei auf absehbare Zeit nicht möglich. Nach einem SZ-Bericht bot das Ministerium Schäfer dann doch ein Gespräch an. Dies sei aber aus seiner Sicht „sehr ernüchternd“verlaufen, bilanziert der Bürgermeister: Auch sei man von unterschiedlichen Daten bezüglich des Verkehrsaufkommens auf der L 314 ausgegangen, sagt Schäfer, das Ministerium lege niedrigere Fahrzeugzahlen zugrunde als er. Verwundert habe ihn außerdem, dass das Ministerium den Radweg in der Prioritätenliste „Netzlücken an Landesstraßen“im Landkreis Ravensburg auf Platz 6 sieht – während das Projekt nach seinen Informationen auf Platz 2 stehe, was ihm das Landratsamt erst im Oktober bestätigt habe, so Schäfer.
Zusammen mit seinem Stellvertreter und seinen Bürgermeisterkollegen aus Baienfurt und Baindt will er sich einmal mehr für den Radweg starkmachen – diesmal beim Regierungspräsidium.