Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Dorfstadl schafft es in die Leader-Förderung
Das Projekt ist eines von fünf ausgewählten Vorhaben – Freude in Zollenreute
● ZOLLENREUTE - Das Projekt Dorfstadl samt Backhaus hat es in die Leader-Förderung geschafft. Der zuständige Steuerungskreis gab am Freitag offiziell bekannt, dass er das Projekt als eines von fünf Vorhaben für das Programm ausgewählt hat. Nun kann die Stadt Aulendorf einen formalen Förderantrag stellen. Es gilt allerdings als sehr wahrscheinlich, dass der Dorfstadl samt Backhaus mit 190 994 Euro aus EU- und Landesgeldern bezuschusst wird. Bei den Projektinitiatoren in Zollenreute ist die Freude indes groß.
Freudensprünge gemacht
„Ich freue mich riesig und habe Freudensprünge gemacht, als ich es erfahren habe“, sagt etwa Andrea Sonntag vom Förderverein Dorfgemeinschaftshaus. „Der Freudenschrei war laut“, berichtet auch Claudia Heydt, Vorsitzende der Laienspielgruppe Zollenreute. „Wir verarbeiten gerade die Nachricht“, sagt sie, denn immerhin hätten sie lange dafür gekämpft. Es war bereits der zweite Antrag auf Leader-Förderung, mit dem ersten war die Stadt im Frühjahr gescheitert.
Dass es das Zollenreuter Projekt im zweiten Anlauf schaffen würde, war dabei alles andere als sicher. Entsprechend freut sich auch Zollenreutes Ortsvorsteher Bernhard Allgayer. „Ich hatte gar keine große Hoffnung mehr, weil die Mittel ja begrenzt sind und es viele Anträge gab.“
Mehr Projekte als Geld im Topf
Mit insgesamt elf Vorhaben hatten sich tatsächlich mehr Projekte um Förderung beworben, als Geld im Topf zu verteilen war. Insgesamt 550 000 Euro aus dem EU-Budget standen zur Verfügung. Der Steuerungskreis hat die Projekte anhand eines Punktesystems priorisiert. Zum Zug kamen die vordersten fünf Projekte, dann war der Budgetrahmen erreicht.
In dieser Runde eine Punktlandung, denn die ersten fünf Projekte erhalten zusammen 549 242 Euro aus EU-Mitteln. Im ersten Anlauf hatte dieses System das Zollenreuter Projekt von der Liste gekickt, denn es wäre zwar als letztes am Zug gewesen, sprengte dann aber knapp den Förderrahmen und konnte daher nicht aufgenommen werden. In dem zweiten Antrag wurde das Konzept für den Dorfstadl als Veranstaltungsort für die Vereine vor allem des Ortes um ein dort integriertes Backhaus erweitert. Das verhalf dem Projekt zwar zu mehr Punkten, reduzierte den möglichen Zuschuss aber auf eine 40-prozentige statt 60-prozentige Förderung – letztlich ein Glücksfall, so schaffte es das Projekt innerhalb des Budgetrahmens.
Parkplatzfrage noch ungeklärt
Die Projektinitiatoren wollen sich nun an die „Hausaufgaben“machen. Denn der Gemeinderat wird sich, nachdem der Leader-Förderbescheid offiziell vorliegt, erneut mit dem Projekt und dessen Finanzierung befassen. Bis dahin sollen auch Lösungsideen für die Parkplatzfrage vorliegen. Denn bei einem Beteiligungsworkshop hatten Anwohner auf fehlende Parkplätze für Veranstaltungen hingewiesen. „Wir wollen ein gutes Konzept erarbeiten, sodass es ein gutes Miteinander wird und die Nachbarn einbezogen werden“, betont Sonntag dazu.