Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Vortrag beschließt Gedenkjahr zur Reformation
Referent spricht am Montag über die Reformation zwischen Schwäbischer Alb und Bodensee
MESSKIRCH (sz) - Die Gesellschaft Oberschwaben für Geschichte und Kultur und das Kreiskulturforum Sigmaringen beschließen das Reformationsgedenkjahr 2017 mit einem Vortrag zum Reformationsgeschehen vor 500 Jahren zwischen Schwäbischer Alb und Bodensee. Referent ist der frühere Vorsitzende der Gesellschaft Oberschwaben, Elmar L. Kuhn. Er spricht am kommenden Montag, 11. Dezember, um 19.30 Uhr im Seminarraum (Unteres Turmzimmer) von Schloss Meßkirch zum Verlauf der evangelischen Bewegung mit dem Bauernkrieg von 1525 und in den oberschwäbischen Reichsstädten.
Oberschwaben galt immer als „erzkatholisch“. Das hätte sich anders entwickeln können, wenn die Bauern in der evangelisch inspirierten Freiheitsbewegung des Frühjahrs 1525 gesiegt hätten. Das schreibt das Landratsamt in seiner Einladung. Die vielen kleinen adligen und geistlichen Herrschaften verblieben wegen der für sie überlebenswichtigen Anlehnung an das Haus Habsburg bei der katholischen Konfession. Reformation in Oberschwaben habe deshalb nur ein städtisches Phänomen sein können. Von den 15 Reichsstädten wandten sich sieben der Reformation zu, fünf blieben katholisch, und drei ermöglichten mit der Parität beiden Konfessionen ein Miteinander in der gleichen Stadt. Die Reformation in den oberschwäbischen Reichsstädten orientierte sich zunächst eher am Schweizer Reformator Zwingli, bis sie sich aus politischen Gründen der lutherischen Richtung anschloss. Der bebilderte Vortrag von Elmar L. Kuhn behandelt die unterschiedlichen Reformationsverläufe und fragt nach den Gründen für Unterschiede und Gemeinsamkeiten. Der Eintritt zu dieser Veranstaltung ist frei, Spenden sind willkommen.