Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Irritation um Fernsehanschluss in Seniorenwohnanlage
Am Stadtgraben in Bad Waldsee wird eifrig über einen Sammelvertrag diskutiert
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BAD WALDSEE - In der neuen Bad Waldseer Seniorenwohnanlage am Stadtgraben herrscht dicke Luft. Der Grund: der Fernseh- und Internetanschluss. Einige Bewohner warten sehnlichst darauf, ihre Lieblingsserien im TV anschauen zu können, wie Betroffene der SZ berichten. Außerdem herrscht Irritation, weil noch kein Sammelvertrag aufgesetzt werden konnte. Der Anbieter beruft sich hingegen auf das geplante Bezugsdatum am 1. Februar 2018.
Zig Stunden hat Sabine Schupp, Koordinatorin in der Wohnanlage, im Auftrag der Bewohner bereits in Warteschleifen des Anbieters Unitymedia verbracht und sich um einen schnellen Anschluss bemüht. Vergebens. „Wir sind desillusioniert“, meint Schupp und ergänzt: „Das ist ein Unding – speziell für die älteren Menschen.“Dabei seien vom Internetanbieter bereits mehrere Termine in Aussicht gestellt, aber teilweise gar nicht wahrgenommen worden. Dabei irritiert die Bewohner und Schupp eine Tatsache ganz besonders: „Warum müssen die Anschlüsse einzeln beantragt und freigegeben werden?“Die Techniker würden immer wieder dieselbe Stelle im Gebäude aufsuchen, die Kabel entsprechend bearbeiten und so die einzelnen Wohnungen mit einem Anschluss versorgen.
Zwischenzeitlich sind 15 der insgesamt 32 Wohnungen mit einem Anschluss versehen. Da aber noch nicht alle Bewohner eingezogen sind und einzelne auch gar keinen Anschluss wollen, stellt sich das akute Problem derzeit vier Parteien, beziffert Schupp. Vor wenigen Tagen sei ihr telefonisch ein Gemeinschaftsanschluss für Januar versprochen worden. Allein der Glaube daran will sich im Haus noch nicht so recht einstellen.
Wie eine SZ-Anfrage bei Unitymedia ergab, hat das Unternehmen mit der verantwortlichen Hausverwaltung der Seniorenwohnanlage einen sogenannten „Sammelvertrag für multimediale Anwendungen“abgeschlossen. Dieser Vertrag umfasst beispielsweise Telefon und Internet. „Das bedeutet, dass die Bewohner keine Einzelanträge abschließen müssen, sondern ihre Beiträge für die Nutzung von Telefon, Internet und gegebenenfalls TV über ihre Nebenkosten an den Vermieter, sprich die Hausverwaltung abführen“, teilt eine Unternehmenssprecherin schriftlich mit.
Der genannte Vertrag sei am 20. November von der Hausverwaltung unterschrieben worden. „Im Vertrag wurde festgehalten, dass wir mit den nötigen Arbeiten für die Bereitstellung unserer Dienste zum geplanten Bezugsdatum am 1. Februar 2018 fertig werden und die Dienste dann aktiviert werden“, heißt es in der Unitymedia-Stellungnahme, und weiter: „Diesen Zeitplan werden wir auch einhalten.“Für diejenigen Bewohner, die nun bereits einen Vertrag abgeschlossen haben, heißt das, dass die Einzelverträge namens „TV-Basic“mit Aktivierung des Sammelvertrages deaktiviert beziehungsweise storniert werden.