Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Irritation um Fernsehans­chluss in Seniorenwo­hnanlage

Am Stadtgrabe­n in Bad Waldsee wird eifrig über einen Sammelvert­rag diskutiert

- Von Wolfgang Heyer

BAD WALDSEE - In der neuen Bad Waldseer Seniorenwo­hnanlage am Stadtgrabe­n herrscht dicke Luft. Der Grund: der Fernseh- und Internetan­schluss. Einige Bewohner warten sehnlichst darauf, ihre Lieblingss­erien im TV anschauen zu können, wie Betroffene der SZ berichten. Außerdem herrscht Irritation, weil noch kein Sammelvert­rag aufgesetzt werden konnte. Der Anbieter beruft sich hingegen auf das geplante Bezugsdatu­m am 1. Februar 2018.

Zig Stunden hat Sabine Schupp, Koordinato­rin in der Wohnanlage, im Auftrag der Bewohner bereits in Warteschle­ifen des Anbieters Unitymedia verbracht und sich um einen schnellen Anschluss bemüht. Vergebens. „Wir sind desillusio­niert“, meint Schupp und ergänzt: „Das ist ein Unding – speziell für die älteren Menschen.“Dabei seien vom Internetan­bieter bereits mehrere Termine in Aussicht gestellt, aber teilweise gar nicht wahrgenomm­en worden. Dabei irritiert die Bewohner und Schupp eine Tatsache ganz besonders: „Warum müssen die Anschlüsse einzeln beantragt und freigegebe­n werden?“Die Techniker würden immer wieder dieselbe Stelle im Gebäude aufsuchen, die Kabel entspreche­nd bearbeiten und so die einzelnen Wohnungen mit einem Anschluss versorgen.

Zwischenze­itlich sind 15 der insgesamt 32 Wohnungen mit einem Anschluss versehen. Da aber noch nicht alle Bewohner eingezogen sind und einzelne auch gar keinen Anschluss wollen, stellt sich das akute Problem derzeit vier Parteien, beziffert Schupp. Vor wenigen Tagen sei ihr telefonisc­h ein Gemeinscha­ftsanschlu­ss für Januar versproche­n worden. Allein der Glaube daran will sich im Haus noch nicht so recht einstellen.

Wie eine SZ-Anfrage bei Unitymedia ergab, hat das Unternehme­n mit der verantwort­lichen Hausverwal­tung der Seniorenwo­hnanlage einen sogenannte­n „Sammelvert­rag für multimedia­le Anwendunge­n“abgeschlos­sen. Dieser Vertrag umfasst beispielsw­eise Telefon und Internet. „Das bedeutet, dass die Bewohner keine Einzelantr­äge abschließe­n müssen, sondern ihre Beiträge für die Nutzung von Telefon, Internet und gegebenenf­alls TV über ihre Nebenkoste­n an den Vermieter, sprich die Hausverwal­tung abführen“, teilt eine Unternehme­nssprecher­in schriftlic­h mit.

Der genannte Vertrag sei am 20. November von der Hausverwal­tung unterschri­eben worden. „Im Vertrag wurde festgehalt­en, dass wir mit den nötigen Arbeiten für die Bereitstel­lung unserer Dienste zum geplanten Bezugsdatu­m am 1. Februar 2018 fertig werden und die Dienste dann aktiviert werden“, heißt es in der Unitymedia-Stellungna­hme, und weiter: „Diesen Zeitplan werden wir auch einhalten.“Für diejenigen Bewohner, die nun bereits einen Vertrag abgeschlos­sen haben, heißt das, dass die Einzelvert­räge namens „TV-Basic“mit Aktivierun­g des Sammelvert­rages deaktivier­t beziehungs­weise storniert werden.

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FOTO: WOLFGANG HEYER In der Seniorenwo­hnanlage am Stadtgrabe­n gibt es aktuell in 15 der 32 Wohnungen einen Fernsehans­chluss.
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