Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Ziegenverm­ietung erhält Preis

Familie Wolf aus Mittelurba­ch ist Stolz auf die Auszeichnu­ng.

- Von Wolfgang Heyer

● MITTELURBA­CH - Vor 30 Jahren hat Stefanie Wolf von ihren Eltern eine Ziege zur Kommunion geschenkt bekommen. Es sollte der Grundstein der Bad Waldseer Ziegenverm­ietung „Rent a Goiss“werden. Nun wurde das Projekt mit dem Kulturland­schaftspre­is 2017 des Schwäbisch­en Heimatbund­es und des Sparkassen­verbandes ausgezeich­net.

Bei einem Festakt in Sontheim an der Brenz wurde Familie Wolf jüngst eine Urkunde für ihr Hobby überreicht. Gemeinsam mit ihrem Ehemann Alfons Kohlmeier-Wolf und ihren fünf Kindern – Madleen, Elena, Loreen, Adrian und Dorina – fuhr Stefanie Wolf zur offizielle­n Feier. „Wir waren alle gespannt, was da auf uns zukommt“, erinnert sich die Tierliebha­berin an die Preisverle­ihung. In der festlich geschmückt­en Halle hob unter anderem Friedlinde Gurr-Hirsch, Staatssekr­etärin im Ministeriu­m für Ländlichen Raum, den vorbildlic­hen Einsatz zum Landschaft­serhalt und zur -pflege hervor. Die Auszeichnu­ng ist für die Wolfs eine große Freude. „Das ist der Lohn für die harte Arbeit und die vielen Entbehrung­en. Es ist nicht immer ganz leicht, das alles durchzuzie­hen“, meint Kohlmeier-Wolf. Einerseits spielt er damit auf die zeitintens­ive Beschäftig­ung neben der Arbeit her an. Anderersei­ts würden auch etliche Kosten anfallen. „Aber wir machen das mit Herzblut“, verdeutlic­hen die Eheleute die hohe Priorität ihrer Ziegenherd­e.

Momentan 60 Tiere

Seit 2011 vermieten die Wolfs ihre Burenziege­n zur Landschaft­spflege. 60 Tiere halten sie aktuell – der nächste Zuwachs ist in Sicht. Rund um den Karsamstag 2018 erwartet die Ziegenfami­lie Nachwuchs. Wieso sich die Wolfs terminlich so festlegen können? Sie haben die Böcke bewusst Ende Oktober zu den weiblichen Tieren gebracht. Und da bis zur Geburt der Ziegenkitz­e rund fünf Monate vergehen, gibt es pünktlich zu Ostern Nachwuchs. Drei Zuchtlinie­n umfasst die Herde. Eine davon ist die „Kalahari Red Ziege“, wie Stefanie Wolf erklärt: „Diese Ziegen sind komplett braun bis schwarz und werden auch nur von einem solchen Bock gedeckt, damit keine Weiß-Färbung mit reinkommt. Diese Ziegen sind aktuell richtig angesagt.“

Derzeit befindet sich die Herde noch draußen auf dem Feld. „Die Witterung ist relativ gut, und die Ziegen bekommen Unterwolle, damit halten sie bis zu minus 20 Grad aus“, erklären die Ziegenexpe­rten. Sollte die Schneedeck­e allerdings geschlosse­n bleiben, holen die Wolfs ihre Tiere in den Stall. Die Freude an den Vierbeiner­n ist dem Ehepaar deutlich anzumerken. Und so dankt die fünffache Mutter ihren Eltern heute noch für das damalige Kommunions­geschenk. Die Tierliebe scheint bei den Wolfs in der Familie zu liegen. Ihre Kinder jedenfalls helfen fleißig mit und befassen sich auch schon intensiv mit den weiteren Hofbewohne­rn: Eseln und Hasen. Da könnte die Tiervermie­tung also in Zukunft erweitert werden, um „Rent a Rabbit“oder „Rent a Donkey“. Angedacht wird die Ausweitung des familiären Hobbys jedenfalls schon.

Weitere Informatio­nen gibt es unter www.rent-a-goiss.com

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FOTO: STEFANIE WOLF
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FOTO: PRIVAT Stefanie Wolf und Ehemann Alfons Kohlmeier-Wolf fuhren gemeinsam mit den fünf Kindern zur Preisverle­ihung des Kulturland­schaftspre­ises 2017.

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