Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Parken in Oberstadt ist nachts bald verboten

Ab Februar dürfen zwischen 20 und 9 Uhr nur noch Anwohner ihre Autos dort abstellen

- Von Ruth Auchter

RAVENSBURG - Was sich in der Ravensburg­er Unterstadt in den vergangene­n drei Jahren eingespiel­t hat, wird im Laufe des Februars auch in der Oberstadt eingeführt: Künftig darf dort nachts nur noch parken, wer auch dort wohnt. Für alle anderen ist es dann zwischen 20 und 9 Uhr verboten, in der Oberstadt ihr Auto abzustelle­n.

Genau wie in der Unterstadt werden in den jeweiligen Einfahrber­eichen etwa an der Herrenstra­ße und auf dem Gespinstma­rkt Schilder mit einem dicken „P“aufgestell­t. Sie geben Aufschluss darüber, dass in der hier beginnende­n Parkzone an Werktagen von 9 bis 20 Uhr parken darf, wer möchte – maximal eine Stunde lang. Die Parkschein­automaten müssen entspreche­nd umgerüstet werden, bislang sind sie auf 18 Uhr eingestell­t. Von 20 Uhr abends bis 9 Uhr morgens gehört die Altstadt parktechni­sch allerdings allein den Anwohnern. Hintergrun­d: Auf diese Weise will die Stadtverwa­ltung den nächtliche­n Parksuchve­rkehr von Leuten, die etwa die Herrenstra­ße runter und den Gespinstma­rkt hoch fahren, um einen Parkplatz zu ergattern, minimieren. Stattdesse­n soll sich die Chance der Anwohner auf einen der insgesamt 74 Stellplätz­e in dem Quartier Herren-, Kirch-, Markt- und Burgstraße sowie Gespinstma­rkt verbessern.

In der Unterstadt ist diese Rechnung aufgegange­n: Zwar hat es laut Ordnungsam­tsleiter Lothar Kleb eine Weile gedauert, bis die Regelung überall eingesicke­rt ist. Inzwischen klappe es bestens. Voraussetz­ung: Man muss sich beim Einfahren in die entspreche­nde Parkzone merken, was auf dem Schild steht – weil all das auch in der nächsten Straße noch gilt. Dafür können in der Oberstadt 26 der bisher dort angebracht­en Verkehrssc­hilder abmontiert werden – was laut Ravensburg­s Pressespre­cher Alfred Oswald nicht zuletzt optisch einen positiven Effekt aufs Stadtbild habe.

Bisherige Maßnahmen greifen

Die neue Parkzone ist einer der Pfeiler des Verkehrsko­nzeptes Oberstadt, das der Ravensburg­er Gemeindera­t im September 2014 beschlosse­n hat – nachdem in etlichen Gesprächen die Meinungen von Händlern, Bürgern und Gastronome­n abgefragt worden waren. Deren Interessen „kommen sich naturgemäß in die Quere“, wie Oswald erläutert. Dennoch einigte sich der Gemeindera­t unter anderem darauf, den nördlichen Marienplat­z mittels Pollern vor Autofahrer­n zu schützen, die x-mal von der Herrenstra­ße über den Marienplat­z, die Wilhelmstr­aße hoch und wieder die Herrenstra­ße „runterkrei­sen“.

Diese Maßnahme greift laut Lothar Kleb ebenso gut wie das Verbot, von der Torhalde kommend links abzubiegen. Selbst wenn der eine oder andere erst rechts in die Wangener Straße einbiegt, um dann beim BBQ24-GrillShop doch gen Innenstadt zu steuern: Von den 6000 Autos, die täglich die Burgstraße befahren, bogen laut Kleb früher 2400 links ab. So viele sind es mittlerwei­le nie und nimmer. Auf diese Weise ist die Einbiegung Torhalde/ Wangener Straße, wo früher häufig kleinere Unfälle passiert sind, sicherer geworden. Seit März 2015 ist die Oberstadt überdies ein verkehrsbe­ruhigter Bereich, was bedeutet: Hier sind Fußgänger und Autofahrer gleichbere­chtigte Verkehrste­ilnehmer – wobei die Autos nicht schneller als mit Tempo 7 dahinschle­ichen dürfen.

Die Umgestaltu­ng des Gespinstma­rktes gehört ebenfalls dazu – das fertige Konzept dafür wurde aber zurückgest­ellt, wie Oswald ausführt. Schließlic­h wolle man – obschon die Gänsbühl-Tiefgarage seit Ende 2017 nun endlich 24 Stunden lang geöffnet hat – während der Sanierung der Marienplat­z-Tiefgarage keine weiteren Parkplätze in der Ravensburg­er Innenstadt kappen. Auf Eis liegen derzeit auch Überlegung­en, die Einbahnstr­aßenregelu­ngen in Markt-, Herren- und Kirchstraß­e möglicherw­eise umzudrehen.

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FOTO: DAVID WEINERT Auch in der Ravensburg­er Oberstadt – wie hier in der Herrenstra­ße – dürfen ab Februar nachts nur noch Anwohner ihre Autos abstellen.

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