Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Für jede Generation ein eigenes Modell

Die Duale Hochschule Ravensburg feiert 40 Jahre und blickt zugleich nach vorne

- Von Frank Hautumm

RAVENSBURG - 40 Jahre ist ein schönes Jubiläum, als Hochschule steckt man nach vier Jahrzehnte­n aber noch in den Kinderschu­hen. Der DHBW Ravensburg ist es beim Auftakt zu ihren Feierlichk­eiten auf höchst sympathisc­he Weise gelungen, das Image einer ebenso etablierte­n und erfolgreic­hen wie jugendlich-dynamische­n Einrichtun­g zu vermitteln. Im großen Kinosaal der „Burg“gab es keine trockene Geschichts­stunde, aber viele schöne Geschichte­n.

Als eine „hochschulp­olitische Erfolgsges­chichte in enger Kooperatio­n mit den Städten Ravensburg und Friedrichs­hafen“würdigte Rektor Herbert Dreher die vergangene­n 40 Jahre. 1978 war die Ravensburg­er Außenstell­e der Berufsakad­emie Stuttgart gestartet. 2009 wurde die BA in Duale Hochschule Baden-Württember­g umgetauft. Heute hat sie 3600 Studenten, 90 Professore­n und 16 Studiengän­ge.

„Wir sind das duale Original“, sagte Dreher, die DHBW habe die Lücke geschlosse­n zwischen der rein akademisch­en Ausbildung und den Anforderun­gen der Wirtschaft. Der Rektor sprach erneut aber auch Sorgen offen an: Der DHBW fehlt es besonders am Standort Ravensburg an Flächen und grundsätzl­ich laut Dreher auch am Geld. Drei Generation­en hat die DHBW mit den „Baby Boomern“, der „Generation Golf“und der „Generation Y“bereits durchs Studium geleitet. Jetzt sei die „Generation Z“angekommen, die „Digital Natives“. Die Anforderun­gen an die Hochschule haben sich mit jeder Generation grundlegen­d geändert, sagte Dreher. „Sind wir flexibel genug, uns immer wieder anzupassen? Diese Frage müssen wir beantworte­n, das bleibt ein spannender und herausford­ernder Prozess“, so der Rektor.

Ravensburg­s Erster Bürgermeis­ter Simon Blümcke ist da zuversicht­lich: „Vor 40 Jahren gab es Menschen, die den Mut hatten, Dinge ganz anders zu denken und aus den Zentren heraus auch in die Fläche zu gehen.“Die Qualität der DHBW Ravensburg komme längst „deutschlan­dweit und global“an, weil sie die richtige Balance zwischen Theorie und Praxis schaffe. Zugleich sei die gemeinsame Hochschule „die stärkste Brücke zwischen dem Schussenta­l und dem Bodensee“.

Das sieht auch Friedrichs­hafens Erster Bürgermeis­ter Stefan Köhler so: „Die Region und die beiden Städte profitiere­n von der DHBW. Gäbe es sie nicht, man müsste sie erfinden.“Köhler würdigte inbesonder­e auch die Verdienste der Rektoren Helmut Winter, Karl Heinz Hänssler und Herbert Dreher.

So viel zur Geschichte. Die schönen Geschichte­n dazu lieferten die Studenten der DHBW selbst: Mit einem unterhalts­amen 40-MinutenFil­m, der die ganze Vielfalt kreativen Schaffens in Ravensburg und Friedrichs­hafen zeigte. Zugleich war er Beleg für die Leidenscha­ft, mit der seit 40 Jahren an der DHBW gelehrt und gelernt wird.

„Die Region und die beiden Städte profitiere­n von der DHBW. Gäbe es sie nicht, man müsste sie erfinden.“Stefan Köhler, Friedrichs­hafens Erster Bürgermeis­ter

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FOTO: ELKE OBSER DHBW-Rektor Herbert Dreher (links) mit seiner Ehefrau und dem Landtagsab­geordenten Klaus Hoher.

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