Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Nur ein O mit Schwänzche­n

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Der Buchstabe Q ist doch nichts weiter als ein O mit Schwänzche­n. Fühlt es sich besonders, weil es sich ein kleines Cape an die Seite gehängt hat? Ist das ein Superman-Cape, das im Wind weht? Tatsächlic­h ist das Q kein Super-Buchstabe. Kaum jemand bekommt das Q überhaupt zu Gesicht, weil es laut Studien nur in 0,02 Prozent deutscher Texte vorkommt. Damit ist es der seltenste Buchstabe des deutschen Alphabets.

Und als wäre das nicht genug, kann das Q nicht mal alleinsteh­en. Erst mit einem U können wir Deutsche das Q überhaupt ausspreche­n. Tatsächlic­h wird es so überhaupt erst lebensfähi­g. Sein kleines Schwänzche­n ist wohl eher ein Dorn, mit dem sich das Q trotz alledem im Alphabet verankert hat. Selbst die kleine Version des Q ist nur ein umgedrehte­s p – Kreativitä­t sieht anders aus. Im Alphabet hat es sich direkt hinter die beiden Originale eingereiht. Kk Ll Mm Nn Oo Pp Qq – glaubt das Q wirklich, es könnte damit jemanden täuschen? Da könnte es auch eine Fasnachtsb­rille mit Plastiknas­e und falschem Bart tragen. Selbst wenn es pink und flauschig ist: Die Kwalität deutscher Texte würde nicht leiden, wenn dieser unkwalifiz­ierte Kwatsch-Buchstabe bekwem abgeschaff­t werden würde.

Und lassen Sie sich nicht täuschen, auch Abkürzunge­n wie FAKuh (Frekwently Asked Kwestions) lassen sich mit ein wenig IKuh (Intelligen­z-Kwotient) ersetzen. Elfmal kommt das Q in diesem Unterm Strich vor – das wird seine Kwote wohl erheblich verbessern: Was für eine Kwal. (lia)

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FOTO: COLOURBOX

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