Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Öttinger distanzier­t sich von Bekanntem

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BRÜSSEL (dpa) - EU-Kommissar Günther Oettinger (CDU) hat sich von einem Bekannten distanzier­t, der am Dienstag als Mafia-Verdächtig­er festgenomm­en worden ist. Er habe seit mehr als zwei Jahrzehnte­n keinen engeren Kontakt mehr zum Stuttgarte­r Pizzeria-Betreiber Mario L. und habe dessen Lokal seit 1994 nicht mehr betreten, sagte der frühere Ministerpr­äsident von BadenWürtt­emberg am Mittwoch.

„Ich habe ihn dann einmal noch ein paar Jahre später auf der Straße getroffen, aber seit ’94 praktisch keinen Kontakt mehr“, sagte Oettinger. Während der Zeit, als er noch Kontakt zu Mario L. hatte, habe er keinerlei Hinweise darauf gehabt, dass dieser in kriminelle Machenscha­ften verstrickt sein könnte.

Die Pizzeria von Mario L. beschrieb Oettinger als ein „Stammlokal der jungen Generation“, man habe man sich dort in Zeiten von Gymnasium, Sport und Junger Union getroffen. Mehrere deutsche Medien hatten am Mario L. am Dienstag als Duzfreund Oettingers beschriebe­n. Dieser sagte dazu am Mittwoch: „Also mit 19 Jahren sagt man nicht Herr Oettinger, da sagt man Mario und Günther. Das ist ja klar.“

Mario L. war bei einer großen Razzia gegen die italienisc­he MafiaOrgan­isation ’Ndrangheta festgenomm­en worden. Die Polizei stellte dabei rund 170 Verdächtig­e – auch in Baden-Württember­g, Bayern, Hessen sowie Nordrhein-Westfalen gab es elf Festnahmen. Mario L. wurde in Italien gefasst.

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