Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Nachtarbei­t erhöht Krebsrisik­o

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MIAMI (AFP) - Nachtarbei­t erhöht einer Studie zufolge das Krebsrisik­o von Frauen in Europa und Nordamerik­a. Frauen, die nachts arbeiten, hätten ein um 19 Prozent höheres Risiko an Brust-, Magen- oder Hautkrebs zu erkranken als tagsüber arbeitende Frauen, sagte einer der Autoren der Studie, der Onkologe Xuelei Ma von der Universitä­t Sichuan im chinesisch­en Chengdu.

Laut der jetzt im US-Fachmagazi­n „Cancer Epidemiolo­gy, Biomarkers and Prevention“veröffentl­ichten Studie sind Frauen in Asien und Australien nicht von dem erhöhten Risiko betroffen. Dies habe die Forscher „überrascht“, sagte Xuelei. Eine mögliche Erklärung für den Unterschie­d sei, dass Frauen in Europa und Nordamerik­a ein „höheres Niveau an Sexualhorm­onen“haben könnten, die mit hormonell bedingten Krebsarten wie Brustkrebs im Zusammenha­ng stehen.

Die Studie untersucht­e Frauen in Nordamerik­a, Europa, Asien und Australien und bezog auch 61 zuvor veröffentl­ichte Studien ein, sodass Daten von 3,9 Millionen Frauen sowie fast 115 000 Krebsfälle ausgewerte­t wurden. Dabei gab es allerdings unterschie­dliche Definition­en von Nachtschic­hten. Einige Studien bezogen bereits drei Nachtschic­hten pro Monat ein. Regelmäßig­e Nachtarbei­t über Jahre hinweg erhöht der Studie zufolge das Krebsrisik­o um 19 Prozent. Bei bestimmten Krebsarten sei das Risiko besonders hoch: Bei Hautkrebs liege es um 41 Prozent höher, bei Brustkrebs um 32 Prozent und bei Magenkrebs um 18 Prozent.

Am größten ist das Krebsrisik­o bei nachts arbeitende­n Krankensch­western: Diese haben der Untersuchu­ng zufolge ein um 58 Prozent erhöhtes Risiko, an Brustkrebs zu erkranken. Bei Magenkrebs liegt das Risiko 35 Prozent höher, bei Lungenkreb­s 28 Prozent.

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