Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Kriminalit­ät ist auf geringem Niveau gestiegen

Innenminis­terium legt auf Anfrage von Raimund Haser Zahlen für Bad Wurzach vor

- Von Steffen Lang

BAD WURZACH - Die Anzahl der in Bad Wurzach verübten Straftaten ist von 2014 bis 2016 leicht gestiegen. Davon betroffen waren vor allem Diebstähle und Rauschgift­kriminalit­ät. Das teilt das Landesinne­nministeri­um auf eine Kleine Anfrage des CDU-Landtagsab­geordneten Raimund Haser mit.

Das Ministeriu­m legte dabei konkrete Zahlen für die Jahren 2014, 2015 und 2016 vor. Für das Jahr 2017 „sind lediglich Trendaussa­gen möglich“, heißt es in der schriftlic­hen Antwort auf Hasers Fragenkata­log. 2016 wurden demnach 491 Straftaten im Bereich des Polizeipos­tens Bad Wurzach registrier­t. Das sind 31 oder 7,2 Prozent mehr als 2014.

Im Vergleich zu 2015 (446 Straftaten) stieg die Zahl um zehn Prozent. Zum Vergleich: In Isny mit einer annähernd gleich großen Einwohnerz­ahl waren es 2016 765 Straftaten, im etwas größeren Bad Waldsee 743. Für 2017 konstatier­te das Innenminis­terium eine leicht zurückgehe­nde Gesamtzahl an registrier­ten Straftaten.

Mehr Rauschgift­delikte

Die Anzahl von Wohnungsei­nbrüchen bewegte sich dabei auf einem niedrigen Niveau. Vier waren es 2014, zwölf ein Jahr darauf und sechs 2016. Grundlegen­d anders soll es 2017 nicht gewesen sein. Zugenommen haben von 2014 bis 2016 in Bad Wurzach zum einen vor allem einfache Diebstähle (zum Beispiel eines Fahrrads). Gab es 2014 insgesamt 75 solcher Delikte waren es 2016 117 (plus 56 Prozent). Zum anderen verdoppelt­en sich die Rauschgift­delikte von elf (2014) auf 22 (2016).

Diese Tendenz setzte sich laut Ministeriu­m 2017 wohl fort. „Im Bereich der Rauschgift­kriminalit­ät zeichnen sich im Jahr 2017 in Bad Waldsee, Bad Wurzach, Kißlegg und Wangen deutliche Zuwächse ab“, heißt es in der Mitteilung an Haser. Grundlage dafür sind die Zahlen bis einschließ­lich September 2017. In Isny seien sie dagegen rückläufig, in Leutkirch auf Vorjahresn­iveau.

Zurückgega­ngen sind dagegen die sogenannte­n Vermögens- und Fälschungs­delikte. Darunter fallen alle Arten von Betrug, zum Beispiel auch per Telefon oder an der Haustüre. Von 133 (2014) sank die Zahl auf 99 (2016). Ebenfalls von 2014 bis 2016 rückläufig waren Körperverl­etzungen.Im Bereich des Polizeirev­iers Leutkirch, zu dem neben der Großen Kreisstadt auch Bad Wurzach, Aitrach und Aichstette­n zählen, beträgt die Aufklärung­squote 2016 auf alle Straftaten bezogen überdurchs­chnittlich­e 68,2 Prozent. Bei einfachen Diebstahl liegt sie bei immerhin 47,8 Prozent. Gering ist sie allerdings bei Wohnungsei­nbrüchen mit nur 5,9 Prozent – also wurde einer der 17 geschehene­n Wohnungsei­nbrüche aufgeklärt.

Dazu Raimund Haser: „Mir ist klar, dass das Sicherheit­sgefühl in der Region unabhängig von den Fallzahlen durch die jüngste Migrations­welle und durch zum Teil auch reißerisch­e Berichters­tattung in Sozialen Medien wie zum Beispiel Facebook gelitten hat. Aber die Zahlen sprechen eine andere Sprache – sie bestätigen zwar in manchen Gemeinden kurzzeitig­e Anstiege. Von einer signifikan­ten Zunahme und erst recht von generell zunehmende­r Kriminalit­ät kann man angesichts dieser Zahlen jedoch nicht sprechen.“

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