Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Kriminalität ist auf geringem Niveau gestiegen
Innenministerium legt auf Anfrage von Raimund Haser Zahlen für Bad Wurzach vor
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BAD WURZACH - Die Anzahl der in Bad Wurzach verübten Straftaten ist von 2014 bis 2016 leicht gestiegen. Davon betroffen waren vor allem Diebstähle und Rauschgiftkriminalität. Das teilt das Landesinnenministerium auf eine Kleine Anfrage des CDU-Landtagsabgeordneten Raimund Haser mit.
Das Ministerium legte dabei konkrete Zahlen für die Jahren 2014, 2015 und 2016 vor. Für das Jahr 2017 „sind lediglich Trendaussagen möglich“, heißt es in der schriftlichen Antwort auf Hasers Fragenkatalog. 2016 wurden demnach 491 Straftaten im Bereich des Polizeipostens Bad Wurzach registriert. Das sind 31 oder 7,2 Prozent mehr als 2014.
Im Vergleich zu 2015 (446 Straftaten) stieg die Zahl um zehn Prozent. Zum Vergleich: In Isny mit einer annähernd gleich großen Einwohnerzahl waren es 2016 765 Straftaten, im etwas größeren Bad Waldsee 743. Für 2017 konstatierte das Innenministerium eine leicht zurückgehende Gesamtzahl an registrierten Straftaten.
Mehr Rauschgiftdelikte
Die Anzahl von Wohnungseinbrüchen bewegte sich dabei auf einem niedrigen Niveau. Vier waren es 2014, zwölf ein Jahr darauf und sechs 2016. Grundlegend anders soll es 2017 nicht gewesen sein. Zugenommen haben von 2014 bis 2016 in Bad Wurzach zum einen vor allem einfache Diebstähle (zum Beispiel eines Fahrrads). Gab es 2014 insgesamt 75 solcher Delikte waren es 2016 117 (plus 56 Prozent). Zum anderen verdoppelten sich die Rauschgiftdelikte von elf (2014) auf 22 (2016).
Diese Tendenz setzte sich laut Ministerium 2017 wohl fort. „Im Bereich der Rauschgiftkriminalität zeichnen sich im Jahr 2017 in Bad Waldsee, Bad Wurzach, Kißlegg und Wangen deutliche Zuwächse ab“, heißt es in der Mitteilung an Haser. Grundlage dafür sind die Zahlen bis einschließlich September 2017. In Isny seien sie dagegen rückläufig, in Leutkirch auf Vorjahresniveau.
Zurückgegangen sind dagegen die sogenannten Vermögens- und Fälschungsdelikte. Darunter fallen alle Arten von Betrug, zum Beispiel auch per Telefon oder an der Haustüre. Von 133 (2014) sank die Zahl auf 99 (2016). Ebenfalls von 2014 bis 2016 rückläufig waren Körperverletzungen.Im Bereich des Polizeireviers Leutkirch, zu dem neben der Großen Kreisstadt auch Bad Wurzach, Aitrach und Aichstetten zählen, beträgt die Aufklärungsquote 2016 auf alle Straftaten bezogen überdurchschnittliche 68,2 Prozent. Bei einfachen Diebstahl liegt sie bei immerhin 47,8 Prozent. Gering ist sie allerdings bei Wohnungseinbrüchen mit nur 5,9 Prozent – also wurde einer der 17 geschehenen Wohnungseinbrüche aufgeklärt.
Dazu Raimund Haser: „Mir ist klar, dass das Sicherheitsgefühl in der Region unabhängig von den Fallzahlen durch die jüngste Migrationswelle und durch zum Teil auch reißerische Berichterstattung in Sozialen Medien wie zum Beispiel Facebook gelitten hat. Aber die Zahlen sprechen eine andere Sprache – sie bestätigen zwar in manchen Gemeinden kurzzeitige Anstiege. Von einer signifikanten Zunahme und erst recht von generell zunehmender Kriminalität kann man angesichts dieser Zahlen jedoch nicht sprechen.“