Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Shiffrin auf dem Weg zur Legende
FLACHAU (SID) - Am Wochenende wird Mikaela Shiffrin kein Rennen gewinnen, sicher nicht. Shiffrin verzichtet auf die Abfahrt und den Super-G in Bad Kleinkirchheim, sie will sich ein wenig ausruhen – und trainieren. Denn sie glaubt: Die Konkurrenz, die bisweilen nur bedingt eine ist, kommt näher. „Bernadette kann bald ein Rennen gewinnen“, behauptete Shiffrin nach ihrem 41. WeltcupErfolg, ihrem fünften Sieg binnen nur neun Tagen, am Dienstagabend im österreichischen Flachau.
Die besagte Bernadette,
Nachname
Schild, jüngere Schwester der großen Marlies Schild, hatte im Slalom nach dem ersten Lauf tatsächlich 0,37 Sekunden vor Shiffrin gelegen. Sie würde doch nicht ...? Nein! Das Einzige, was die Österreicherin erreichte, war ein „Feuerwerk“der Amerikanerin im zweiten Lauf, wie Schild anerkennend feststellte. „Es war wichtig für mich, ein Statement abzugeben“, verriet Shiffrin – nachdem sie am Ende 0,94 Sekunden schneller gewesen war als Schild.
Auch wenn Shiffrin ein wachsames Auge auf die angeblich stärker werdende Konkurrenz werfen will: Mittlerweile sind nur noch die Legenden des Skisports der Maßstab für sie. Annemarie Moser-Pröll etwa: Die Österreicherin war bislang die Einzige mit 41 Siegen vor ihrem 23. Geburtstag, insgesamt hat es „La Pröll“auf 62 gebracht. Ingemar Stenmark (Schweden) gewann bis zu seinem 23. Geburtstag 38 Rennen, danach noch 48.
Shiffrin wird am 13. März 23 Jahre alt. Pröll und Stenmark „sind Legenden“, und das würden sie auch immer bleiben, egal, was sie anstelle. Ob sie schon eine Legende sei oder sein werde? „Wir werden sehen“, sagte Shiffrin, „ich muss weitermachen.“