Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Ravensburg überrascht beim Meister
EVR gewinnt in der Eishockey-Regionalliga in Zweibrücken mit 6:4
ZWEIBRÜCKEN (sz) - Dem EV Ravensburg ist in der Eishockey-Regionalliga Südwest eine Überraschung gelungen. Beim amtierenden Meister EHC Zweibrücken gewannen die Ravensburger mit 6:4. Die Chancen auf eine Play-off-Teilnahme sind jedoch trotz des überraschenden Erfolgs nicht gestiegen.
Mit dem 6:4-Erfolg hat das Regionalligateam des EVR beim EHC Zweibrücken jedoch positiv überrascht. Die Ravensburger boten laut Mitteilung eine ihrer besten Saisonleistungen und wussten vom Goalie bis zum Angriff rundum zu überzeugen. Es war ein bis zum Ende enges Spiel, in dem der EVR die im ersten Drittel herausgespielte Führung allerdings nicht mehr aus der Hand gab.
Angesichts der drei Punkte beim amtierenden Regionalligameister sind die Niederlagen des EVR gegen Schwenningen jetzt doppelt ärgerlich. Rechnerisch hat Ravensburg zwar noch die Chancen auf Platz vier und damit die Play-off-Teilnahme. Bei sechs Punkten Rückstand auf Hügelsheim und zudem zwei Spielen mehr auf dem Konto dürfte aber die realistische Möglichkeit bereits am vergangenen Wochenende verspielt worden sein.
Treffer Ende des ersten Drittels
Den Oberschwaben merkte man in Zweibrücken nicht an, dass sie vier Stunden Busfahrt in den Beinen hatten. Zudem werden die Sonntagsspiele in der Pfalz erst um 19 Uhr angepfiffen. Innerhalb von 70 Sekunden erzielten die Ravensburger Ende des ersten Drittels zwei Treffer und schufen damit einen am Ende spielentscheidenden Vorsprung. Zunächst war in der 18. Minute Simon Heckenberger erfolgreich. In der 19. Minute sorgte Johann Katjuschenko für das 2:0.
Im zweiten Drittel nutzte der EVR die ersten beiden Strafzeiten der Partie aufseiten der Zweibrückener nicht zum Ausbau der Führung. Bei eigener Überzahl musste Ravensburg sogar in der 27. Minute den Anschlusstreffer durch Paul Maximilian Dörr hinnehmen. Bei den einheimischen „Hornets“und ihrem Anhang flammte wieder Hoffnung auf. Die erstickte allerdings Lubos Sekula im Keim – in der 28. Minute zog der EVR-Verteidiger ab und traf zum 3:1. Zweibrücken blieb jedoch dran und kam erneut durch Dörr in der 36. Minute zum 2:3Anschlusstreffer. Wieder leisteten sich die Gastgeber in der Folge eine Strafzeit. Mit der Sirene zur zweiten Pause traf Louis Delsor von der blauen Linie zum 4:2.
Im Schlussdrittel blieb es spannend, die Zwei-Tore-Führung des EVR hielt nicht lange. Brad-Michael Cuzner brachte in der 44. Minute in Überzahl Zweibrücken auf 3:4 heran. Zweieinhalb Minuten später lag der EVR aber wieder zwei Tore vorne. Katjuschenko hatte zum zweiten Mal getroffen. Doch wieder kam Zweibrücken heran. Torschütze in der 54. Minute war erneut Cuzner. Der EVR verteidigte den knappen Vorsprung aber aufopferungsvoll und machte mit dem 6:4 durch Simon Heckenberger zehn Sekunden vor dem Ende alles klar.
Schützenhilfe hat der EVR damit den „Baden Rhinos“aus Hügelsheim geleistet. Diese fertigten Schwenningen mit 10:0 ab und vergrößerten ihren Vorsprung auf den Play-off-Konkurrenten Zweibrücken. Der EVR hat am Freitag um 20 Uhr Tabellenführer Heilbronn zu Gast und will sich dort die letzte theoretische Playoff-Chance wahren.
EHC Zweibrücken – EV Ravensburg 4:6 (0:2, 2:2, 2:2)
– Tore: 0:1 (17:48) S. Heckenberger (P. Heckenberger, Kirsch); 0:2 (18:58) J. Katjuschenko (Tischendorf, Lenuweit); 1:2 (26:13 UZ) Dörr (Essig, Cuzner); 1:3 (27:21 ÜZ) Sekula (Lenuweit); 2:3 (35:32) Dörr (Schinke, Matheson)¸ 2:4 (40:00) Delsor (Katjuschenko, S. Heckenberger, 5.4); 3:4 (43:54) Cuzner (Mattheson, Brüstle, 5-4); 3:5 (46:22) Katjuschenko (S. Heckenberger, Kirsch); 4:5 (53:00) Cruzner (Lingenfelser); 4:6 (59:50) S. Heckenberger (P. Heckenberger, Kirsch) – Strafen: Zweibrücken 8 Minuten + 10 (Stokowski, unsportliches Verhalten), EVR 4 Minuten.