Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Sechs Siege für eine bessere Zukunft
Für den 1. FC Heidenheim startet der Abstiegskampf in der Zweiten Fußball-Bundesliga gegen Braunschweig
●
HEIDENHEIM - Mit seinen Auftritten in den sozialen Medien ist der Fußball-Zweitligist 1. FC Heidenheim ziemlich rege unterwegs. In den zurückliegenden Wochen trieb den Club von der Ostalb demnach vor allem die Vorbereitung auf die Rückrunde um, Trainingseinheiten hier, Testspiele da. Nun zählt es aber wieder auf dem Platz. Das Duell an diesem Mittwoch um 20.30 Uhr in der heimischen Voith-Arena gegen Eintracht Braunschweig steht unter der Prämisse Abstiegskampf. Die Heidenheimer gehen als Tabellen-15. in die zweite Hälfte der Saison, punktgleich mit dem 14. aus Braunschweig.
Neben den Einheiten auf der rauen Ostalb bereitete FCH-Trainer Frank Schmidt seine Mannen eine Woche lang unter der Sonne im spanischen Algorfa vor. Dabei übten auch zwei Neuzugänge mit, Maurice Multhaup (vom FC Ingolstadt) und Oliver Steurer (Borussia Dortmund II). Abwehrspieler Steurer (23) wechselte als Erster im Winter an die Brenz. Mit seiner Vorbereitung zeigte sich der Neuzugang bedingt zufrieden. „Es gab Höhen und Tiefen“, sagte er.
Mehr Höhen als Tiefen soll es in den Heidenheimer Auftritten bis zum Sommer geben. Auf einen wie Steurer kommt es aber an. Der FCH bildet die schlechteste Defensive der Liga, 33 Gegentreffer stehen nach 18 Spielen zu Buche.
Freilich arbeitete FCH-TrainerUrgestein Frank Schmidt in der dreiwöchigen Übungsphase für die restlichen Partien der Spielzeit besonders am Defensivverhalten. Die Rückrunde werde „eine große Herausforderung“, unterstrich der Coach am Dienstag. Das hatte er schon mal gesagt. Für sein Team wird es gleich eine große Herausforderung, gegen die Braunschweiger zu gewinnen – das gelang noch nie.
Dass sofort zum Auftakt im neuen Jahr Abstiegskampf pur ansteht, scheint mit dem Blick auf den Gegner eigentlich ungewöhnlich. Doch nach einer schwachen Hinrunde rief Torsten Lieberknecht, wie Schmidt Trainer-Dauerbrenner bei seinem Verein, den Kampf um den Klassenverbleib aus. Der stolze Traditionsverein aus Niedersachsen war in den Vorjahren in oberen Gefilden zu finden, letzte Saison scheiterten sie erst in der Relegation am Aufstieg.
Die Heidenheimer dagegen wollen hinter dem VfB Stuttgart die Nummer zwei auf der schwäbischen Fußball-Landkarte bleiben. Bei einem Abstieg würden nächste Saison ja Duelle gegen den großen Rivalen VfR Aalen warten – das will man verhindern in Heidenheim. Schmidts Rechnung für die Rettung: „Wir brauchen sechs Siege.“Dann hätte der 1. FCH die berühmten 40 Punkte erreicht. „Das wollen wir so schnell wie möglich schaffen“, merkte er an.