Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
SV Oberzell startet mit drei Neuzugängen
Vor eineinhalb Jahren hatte Daniel Marin seine Karriere beendet – nun spielt er wieder in der Landesliga
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OBERZELL - Die Spieler des SV Oberzell haben am vergangenen Montag das Training wieder aufgenommen. Mit an Bord beim Fußball-Landesligisten sind drei Neuzugänge: Torwart Kai Mähr, Defensiv-Allrounder Semih Deniz – und mit Daniel Marin greift ein ehemaliger Leistungsträger wieder voll an.
Die Hinrunde der Oberzeller muss als zweigeteilt betrachtet werden. Bis Ende September war die Mannschaft ganz weit vorne mit dabei, im Oktober und im November reichte es aber nur noch zu einem Sieg in sieben Spielen. „So einen guten Start hatten wir gar nicht erwartet, aber dann kam der Einbruch“, blickt Co-Trainer Oliver Wittich zurück. „Wir hatten zahlreiche Baustellen: Verletzungen, zu viele Sperren, Dominik Boos stand durch sein Studium nur eingeschränkt zur Verfügung, Niklas Schlegel hat bei der Polizei in Biberach begonnen.“
„Irgendwann zu ausrechenbar“
Dazu kam, dass die Gegner sich zunehmend auf die neue Oberzeller Stärke eingestellt hatten: Neuzugang Marco Geßler war sofort über rechts absoluter Leistungsträger und bildete mit Torjäger Leiulu Anderson Gomes dos Santos ein kongeniales Duo. „Wir haben es nicht geschafft, über links genauso viel Druck zu machen und waren irgendwann zu ausrechenbar“, analysiert Wittich. „Hakan Fil hat über links seine Qualität angedeutet, hat aber noch nicht die nötige Konstanz.“
Vor allem aber fehlte es bei den Oberzellern in der Defensivarbeit: 32 Gegentore – nur vier Teams haben mehr bekommen. Stabilität gegen den Ball – das ist einer der Punkte, bei denen das Trainerteam in der Vorbereitung auf den zweiten Teil der Saison ansetzen will. Stabilität versprechen sich Coach Achim Pfuderer und Oliver Wittich von ihrem Neuzugang im Tor: „Kai Mähr bringt mittlerweile viel Erfahrung mit“, sagt Wittich über den Winter-Neuzugang, der vor mehreren Jahren schon einmal für den SVO gespielt hat.
Ein Mann für eher defensive Aufgaben ist für den Trainer auch Semih Deniz, der vom VfB Friedrichshafen nach Oberzell gewechselt. „In der vergangenen Saison hatte er dort 27 Einsätze, in dieser Spielzeit ist er nicht so oft zum Zuge gekommen“, sagt Wittich. „In den ersten Einheiten hat er schon gezeigt, dass er fußballerisch eine gute Ausbildung mitbringt.“
Über die Qualitäten des dritten Neuzugangs gibt es beim SVO keine Zweifel: Daniel Marin greift noch einmal an – der Mittelfeldmann hatte vor eineinhalb Jahren seinen Rücktritt erklärt. „Er ist ein absoluter Führungsspieler“, freut sich Wittich über die Rückkehr, die Mitte Dezember per Sechs-Augen-Gespräch angestoßen wurde. „Gerade im zentralen Mittelfeld brauchen wir seine Kommunikationsfähigkeit.“Stark in der Balleroberung, ein Stratege mit einem guten Passspiel – „zu einem völlig kompletten Spieler fehlen bloß die Tore“, meint Wittich, der zudem bemerkt: „Eigentlich haben wir noch einen vierten Neuzugang: Ersin Sanli hat jetzt erst die Verletzung überwunden, die er im Sommer vom VfB mitgebracht hat.“
Die Oberzeller werden also im Mittelfeld neue Alternativen haben, das haben sie zumindest zu Beginn der Rückrunde aber auch nötig: Daniel Wellhäuser, im Zentrum längst eine feste Größe, ist auf der Meisterschule und wird erst ab Ende April wieder voll zur Verfügung stehen.
Verlassen haben den SVO im Winter Fabrizio Ardemani und Julius Kleb. Beide schafften es nicht zum absolurtehn Stamm. Von diesen hat keiner den SVO verlassen.