Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Für Biberach lief’s 2017 finanziell viel besser als geplant

Der Stadt beiben netto fast 85 Millionen Euro Gewerbeste­uer – Geplant waren 75 Millionen Euro

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BIBERACH (gem) - Steuereinn­ahmen in nicht erwartetem Umfang haben dafür gesorgt, dass die Stadt Biberach das Haushaltsj­ahr 2017 viel besser abgeschlos­sen hat als noch Anfang 2017 kalkuliert. Dies geht aus dem Bericht zur Entwicklun­g der Haushaltsl­age der Stadt zum 31. Dezember hervor.

Demnach lag das Brutto-Aufkommen bei der Gewerbeste­uer Eden 2017 bei mehr als 107 Millionen Euro. Geplant waren 95 Millionen Euro. Netto bleiben davon fast 85 Millionen Euro bei der Stadt (Plan: 75 Millionen). Aus dem Gemeindean­teil an der Einkommens­teuer erhält Biberach vom Land 20,5 Millionen Euro (Plan: 19,3 Millionen). Bei der Umsatzsteu­er fließt ein Anteil von 5,8 Millionen Euro nach Biberach (Plan: 5,7 Millionen). An Gebühren und Entgelten hat die Stadt 2017 knapp 6,1 Millionen Euro eingenomme­n (Plan: 5,3 Millionen).

Bei den Ausgaben machen sich um rund eine Million niedrigere Pesonalaus­gaben (knapp 29 Millionen Euro) zunächst positiv bemerkbar. Die Hauptgründ­e dafür sind allerdings, dass Neu- und Wiedereins­tellungen zum Teil erst später erfolgten als geplant. Außerdem komm laut Kämmereiam­t ein hoher Anteil an langzeiter­krankten Mitarbeite­r ohne Lohnfortza­hlung hinzu.

Seit 2006 bildet die Stadt zweckgebun­dene Rücklagen für die Beihilfe und Pensionsla­sten der Beamten. Weil hier 2017 der Zinssatz von 2,5 auf 1,5 Prozent gesenkt wurde, musste die Stadt als Ausgleich rund 8,3 Millionen Euro in diese Rücklagen einzahlen.

Bedingt durch die besseren Ergebnisse kann die Stadt zwischen 19 und 22 Millionen Euro aus dem Verwaltung­sin den Vermögensh­aushalt zuführen. Geplant waren zu Jahresbegi­nn 2017 lediglich 1,64 Millionen. Die Rücklagene­ntnahme reduziert sich dadurch von geplanten 34 Millionen Euro auf zehn bis 13 Millionen Euro.

Im Vorgriff auf die kommeunale Doppik, auf die die Stadt Biberach ihre Haushaltsf­ührung im kommenden Jahr umstellt, wurde eine Rückstellu­ng für künftige Verpflicht­ungen aus dem Finanzausg­leich und der Kreisumlag­e gebildet. Dazu werden rund 114 Millionen Euro aus der allgemeine­n Rücklage umgeschich­tet. Diese reduziert sich dadurch beträchtli­ch auf einen Stand zwischen 29 und 32 Millionen Euro. Dafür betreibt die Stadt hier aber auch Risikovors­orge in guten Zeiten.

„Insgesamt kann festgehalt­en werden, dass sich die Finanzende r Stadt Biberach auch im Jahr 2017 auf sehr hohem Niveau und in ruhigem Fahrwasser bewegen“, so Margit Leonhardt, Leiterin des Kämmereiam­ts. Der Blick in die Zukunft zeigt, dass das Investitio­nsniveau und auch das Investitio­nstempo der Stadt unveränder­t hoch sind. Die Kämmerei rät hier angesichts aktuell sehr hoher Baukosten und hoher Auslastung der Handwerker zur Entschleun­igung.

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